Jeder zweite Arbeitslose hat keinen Berufsabschluss

18.7.2017, 14:47 Uhr
Die Bundesagentur für Arbeit hat die Arbeitslosenquote in Bezug zur Qualifikation ausgewertet und dabei erschreckende Zahlen für Mittelfranken erhalten.

© dpa Die Bundesagentur für Arbeit hat die Arbeitslosenquote in Bezug zur Qualifikation ausgewertet und dabei erschreckende Zahlen für Mittelfranken erhalten.

"Eine gute Ausbildung ist die beste Arbeitslosenversicherung", sagt Ralf Holtzwart, Chef der Bayerndirektion der Bundesagentur für Arbeit. So lag der Anteil der Arbeitslosen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in Mittelfranken im Jahresdurchsehnitt 2016 bei 2,6 Prozent, bei den Un- und Angelernten aber bei 14,3 Prozent.

Mit einem besonderen Programm richtet sich die Bundesagentur an junge Erwachsene, die eine berufliche Ausbildung nachholen wollen. Das Programm mit dem Namen Zukunftsstarter ist gedacht für Menschen zwischen 25 und 35 Jahren. Wer sich in diesem Alter als Helfer durchs Leben geschlagen hat und dann, zum Beispiel wegen einer Krankheit, den Job verliert, "braucht dringend eine zweite Chance", meint Holtzwart. Natürlich liegt das auch im Interesse der Gesellschaft. "Wir wollen verhindern, dass eine nächste Generation in Hartz-IV-Bezug rutscht."

In Bayern hat Mittelfranken nicht nur mit 4,3 Prozent die höchste Arbeitslosenquote, sondern auch den höchsten Anteil an Arbeitslosen ohne Berufsabschluss. Er liegt bei dramatischen 47,7 Prozent. Das bedeutet, jeder zweite Arbeitslose hat keine Ausbildung abgeschlossen. Die meisten von ihnen suchen Stelle auf Helfernieveau, tun sich aber schwer damit. Denn gesucht sind vor allem Fachkräfte. Nur 15.4 Prozent aller offenen Stellen sind für Helfer ausgeschrieben.

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