Keine Schließungen: Siemens will ostdeutsche Werke erhalten

8.5.2018, 14:53 Uhr
Nur das Siemens-Werk in Offenbach soll aufgegeben werden, alle anderen geplanten Schließungen von Inlandswerken sind vom Tisch.

© Lino Mirgeler/dpa Nur das Siemens-Werk in Offenbach soll aufgegeben werden, alle anderen geplanten Schließungen von Inlandswerken sind vom Tisch.

Vorausgegangen war am Dienstag eine lange Verhandlungsnacht im Endspurt auf einen "Zukunftspakt" mit den Arbeitnehmervertretern. Auch wenn fast alle Schließungen vom Tisch sind: Am Abbau von 3400 Arbeitsplätzen bei Power & Gas (PG) allein in Deutschland sei nicht zu rütteln, sagte Personalvorstand Janina Kugel in einer Telefonkonferenz am Dienstagmorgen. Was das auf Standorte heruntergebrochen bedeutet, konkretisierte sie nicht.

Anstelle aber etwa den hart umkämpften Standort Görlitz dicht zu machen, wird er aufgewertet zur weltweiten Zentrale für das Industriedampfturbinengeschäft, zum Leitwerk in diesem Geschäft. "Allerdings sind auch hier Restrukturierungsmaßnahmen und Stellenabbau unvermeidlich", erklärte Kugel. Für den Standort Leipzig prüft Siemens auch einen möglichen Verkauf. Das war noch im Herbst auch für Erfurt geplant gewesen, doch nun wurden Gespräche in dieser Richtung gestoppt.

Betriebsräte und IG Metall sind vor allem froh, dass der Kahlschlag unter den Fabriken ausfällt. Erreicht wurde jedoch auch, dass der Konzern bis zu 100 Millionen Euro in einem Zukunftsfonds bereitstellt, damit in den nächsten vier Jahren Mitarbeiter qualifiziert werden, deren Tätigkeiten durch Strukturwandel und Digitalisierung wegfallen.

Arbeitnehmervertreter und Management seien sich im übrigen einig darüber, dass im Kraftswerksgeschäft wegen der wegbrechenden Märkte ein Umsteuern überlebenswichtig ist. Siemens geht deshalb von einer notwendigen jährlich Einsparsumme im "großen" dreistelligen Millionenbereich  aus.

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