Krise bei Playmobil spitzt sich zu: Weingart verlässt Vorstand

2.3.2016, 20:22 Uhr
Krise bei Playmobil spitzt sich zu: Weingart verlässt Vorstand

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Zu den genauen Gründen macht die Brandstätter Gruppe, die neben den Playmobil-Spielfiguren auch Pflanztröge und Gartenmöbel der Marke Lechuza produziert, keine Angaben. "Aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen haben wir uns entschieden, die Zusammenarbeit mit Judith Weingart als Vorstand zu beenden", ist alles, was das Unternehmen dazu mitteilt. Weiter heißt es, dass "die Strukturen an allen Standoren kritisch auf den Prüfstand" gestellt werden sollen.

Krise bei Playmobil spitzt sich zu: Weingart verlässt Vorstand

© Horst Linke

Judith Weingart war weit über 20 Jahre im Unternehmen tätig. Im Januar 2015 hat die frühere Kommunikationschefin die Nachfolge Andrea Schauers angetreten, die in der damaligen Geschäftsführung für das Marketing zuständig war. Mit Weingart im Führungsgremium hat die Gruppe im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz in Höhe von 616 Mio. Euro erzielt.

In einem internen Schreiben hatte das Unternehmen jüngst die Mitarbeiter informiert, dass Weingart "mit sofortiger Wirkung" ausgeschieden sei. Nun wurde das Ausscheiden offiziell bestätigt. Eine Nachfolge stehe schon fest, werde aber noch nicht kommuniziert, heißt es auf Anfrage.

Im Unternehmen sei die Stimmung derzeit schlecht, heißt es unterdessen aus Mitarbeiterkreisen. Viele Beschäftigte seien verunsichert, weil sie nicht wüssten, wie es mit der Brandstätter-Gruppe weitergeht.

IG Metall hatte geklagt

Auf einer Informationsveranstaltung der IG Metall im mittelfränkischen Dietenhofen hat die Gewerkschaft am Mittwoch unterdessen das weitere Vorgehen im Streit um den Betriebsrat vorgestellt. Am 14. März soll auf einer Betriebsversammlung ein Wahlvorstand gewählt werden, der Neuwahlen organisieren soll. Dies ist nötig, nachdem das Landesarbeitsgericht Nürnberg die vergangene Betriebsratswahl für unwirksam erklärt hat. Die IG Metall hatte geklagt, weil ihre Kandidatenliste damals zurückgewiesen worden war.

Reiner Gehring von der IG Metall sprach auf der Veranstaltung von einem "Klima der Angst“ im Unternehmen. Viele Beschäftigte hätten davon "die Schnauze voll“. Das Unternehmen weist derweil Vorwürfe "auf das Schärfste“ zurück, es würde Betriebsratswahlen behindern.

Der Artikel wurde um 20.22 Uhr aktualisiert.
 

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