Leere Briefkästen: Streit um fehlende Post am Montag

NÜRNBERG - Der Streit um leere Briefkästen an Montagen geht weiter. Laut Aussage hiesiger Post-Mitarbeiter gab es auch in der Region Anweisungen von Vorgesetzten, Montags nur Zeitungen und Pakete auszutragen.

Das ist nicht nur lästig für die Kunden, es wäre auch gegen das Gesetz. Denn die Deutsche Post hat den staatlichen Auftrag, an sechs Tagen die Woche zuzustellen. Im Gegenzug wird ihr für Standardbriefe die Mehrwertsteuer erlassen. Der Bonner Konzern wehrt sich gegen den Vorwurf und versichert, dass "eine bundesweite Zustellung von Briefsendungen an Montagen an alle Haushalte" stattfindet. Den Beteuerungen zum Trotz ist nun abermals die Bundesnetzagentur als zuständige Aufsichtsbehörde aktiv geworden.

Die Post hatte Mitte August die Betriebsräte davon informiert, dass in den sendungsmageren Urlaubszeiten Zustell­bezirke zusammengelegt werden. Tags darauf erfuhren dies die Zustel­ler selbst. Sie hörten auch, dass weni­ger Briefkästen an Sonntagen geleert werden. Auf Anfrage erklärte Post­sprecher Erwin Nier damals, eine Leerung der meist stark frequentierten Brief­kästen (etwa an Bahnhöfen) sei auch an Sonntagen garantiert.

An weniger zentralen Orten, "wo manchmal nur ein einziger Brief drin ist", werde die Sonntagsleerung ausgelassen. Aber: "Von genereller Nichtleerung kann keine Rede sein." Und schon gar nicht davon, dass sich der "Gelbe Riese" um die Montagszustellung drücke.