Leoni erwägt Trennung von Hausgerätekabelsparte

8.10.2016, 12:32 Uhr
Leoni arbeitet weiterhin Managementfehler in der Bordnetzsparte auf, vor allem in der Organisation des Standortes Rumänien.

© dpa Leoni arbeitet weiterhin Managementfehler in der Bordnetzsparte auf, vor allem in der Organisation des Standortes Rumänien.

Wie Unternehmenssprecher Bernd Buhmann erklärte, steht dieser Geschäftsbereich mit Kabeln, etwa für Kühlschränke und Rasierapparate, auf dem Prüfstand. Bereits im August hatte der für die Kabelsparte zuständige Vorstand Bruno Fankhauser angedeutet, dass Teilbereiche seines Unternehmensbereichs verkauft werden könnten. "Im Rahmen der Änderung unseres Geschäftsmodells in diesem Sektor stehen mehrere Bereiche auf unserer Prüfliste, aber nichts ist so konkret wie das Geschäft mit den Kabeln für Elektro- und Hausgeräte", bestätigte jetzt Buhmann Aussagen, die Leoni-Chef Dieter Bellé im Interview mit der Wirtschaftswoche gemacht hat. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Der Bereich wird von Deutschland aus geführt, die Produktion findet aber in Osteuropa und vor allem in Asien statt.

Weiter unklar ist, wer den spätestens zum Jahresende ausscheidenden, zuletzt für den Bordnetzebereich zuständigen Vorstand Frank Hiller ersetzt. Der hatte im Sommer überraschend angekündigt, Leoni verlassen zu wollen. Wie bekannt wurde, steigt Hiller (50) ab 1. Januar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden des Kölner Motorenherstellers Deutz AG auf.

Wieder wirtschaftlicher

Leoni arbeitet weiterhin Managementfehler in der Bordnetzsparte auf, vor allem in der Organisation des Standortes Rumänien. Wie Vorstandschef Bellé in dem Interview unterstrich, wird "der Standort von Quartal zu Quartal wieder wirtschaftlicher".

Der im Rahmen der Sanierung geplante Stellenabbau von weltweit 1100 Stellen – 70 davon im unterfränkischen Kitzingen – werde "zu einem Großteil in diesem Jahr geschafft. Das kostet uns 25 Mio. Euro" Ab dem kommenden Jahr spare man dadurch aber dauerhaft rund 20 Mio. Euro.

Für das laufende Jahr 2016 erwartet das Nürnberger Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 65 Mio. Euro. Die Umsatzprognose für dieses Jahr lag zuletzt bei rund 4,4 Mrd. Euro.

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