Managementversagen? 800 Stellen bei NBHX in Gefahr

19.5.2016, 18:41 Uhr
NBHX produziert Zierteile aus Holz und Kunststoff für den Auto-Innenraum, beispielsweise für die VW-Marken. (Symbolbild)

© dpa NBHX produziert Zierteile aus Holz und Kunststoff für den Auto-Innenraum, beispielsweise für die VW-Marken. (Symbolbild)

Entsprechende Pläne bestätigte NBHX-Geschäftsführer Richard Hübner gegenüber der Fränkischen Landeszeitung. Demnach soll die Zahl der Beschäftigten binnen einen Jahres von 1200 - darunter zuletzt rund die Hälfte Leiharbeiter - auf 400 sinken. Ganz geschlossen werden die Satelliten-Standorte Neuendettelsau und Merkendorf. Grund seien die nicht mehr hinnehmbaren "Riesenverluste" (Hübner), die das Unternehmen schreibe. Die Gewerkschaft IG Metall warf dem Kfz-Zulieferer schweres Managementversagen vor.

NBHX steht für "Ningbo Huaxing Electronic". Das Unternehmen produziert Zierteile aus Holz und Kunststoff für den Auto-Innenraum, beispielsweise für die VW-Marken. Der chinesische Mutterkonzern hatte im November 2011 die damalige Sellner GmbH mit ihrem Heilsbronner Werk übernommen, die im Januar zuvor in die Insolvenz gerutscht war. Groß war damals die Hoffnung auf die Rückkehr bessere Zeitung.

IG Metall: Ahnungslose Führung

Diese hat sich mit dem jetzt angekündigten Stellenabbau endgültig zerschlagen, zumal das Geschäft künftig nicht mehr aus Heilsbronn, sondern aus Baden gesteuert werden. Dort sitzt mit der Holzindustrie Bruchsal GmbH eine weitere deutsche NBHX-Tochter. Angst um die Existenz des Standorts müsse man aber nicht haben, versicherte Hübner.

Klaus-Dieter Winnerlein, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Westmittelfranken, stellt sich auf schwierige Verhandlungen zu einem Interessenausgleich ein. Ziel sei, den Standort Heilsbronn mit möglichst vielen Arbeitsplätzen zu erhalten und insbesondere die Auszubildenden zu schützen.

Mit Blick auf die hohe Fluktuation der vergangenen Jahre in der Führungsetage sieht Winnerlein den Hauptgrund für die Krise in schweren Fehlern des Managements. Deren Entscheidungen seien vom Prinzip "sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit" geprägt gewesen.

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