Neuer Bahn-Gigant: Siemens-Alstom-Fusion steht fest

26.9.2017, 22:41 Uhr
Ein ICE Seite an Seite mit einem TGV: Der Elektrokonzern Siemens hat sich auf die Zusammenlegung seines Zuggeschäftes mit dem französischen Konkurrenten Alstom geeinigt.

© Maya Vidon/dpa Ein ICE Seite an Seite mit einem TGV: Der Elektrokonzern Siemens hat sich auf die Zusammenlegung seines Zuggeschäftes mit dem französischen Konkurrenten Alstom geeinigt.

Die beiden Unternehmen kommen zusammen auf mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz und knapp 60.000 Mitarbeiter - 5000 von ihnen sind in Erlangen und Nürnberg beschäftigt. In ersten Stellungnahmen fordert die IG Metall weitreichende Beschäftigungs- und Standortgarantien.

Wie Siemens am Dienstagabend um kurz vor 22 Uhr nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates bekanntgab, haben sich beide Unternehmen auf die "Zusammenlegung der Mobilitätsgeschäfte im Rahmen einer Fusion unter Gleichen" geeinigt. Siemens soll knapp über 50 Prozent der Aktien des neuen Unternehmens und damit die Mehrheit haben. Sitz des neuen Bahnkonzerns wird der Großraum Paris sein, an der Spitze wird der derzeitige Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge stehen. Berlin wird zentraler Firmensitz der Sparte Mobilitätslösungen.

Der Verwaltungsrat des zusammengeschlossenen Unternehmens wird aus elf Mitgliedern bestehen. Sechs Mitglieder inklusive des Vorsitzenden werden von Siemens entsendet. Vier unabhängige Mitglieder und der Vorstandschef Poupart-Lafarge komplettieren das Gremium. Jochen Eickholt, Chef von Siemens Mobility, "wird eine zentrale Rolle in dem zusammengeschlossenen Unternehmen übernehmen, das unter dem Namen Siemens Alstom firmieren wird", so die Mitteilung. "Wir setzen die europäische Idee in die Tat um und schaffen gemeinsam mit unseren Freunden bei Alstom auf lange Sicht einen neuen europäischen Champion der Eisenbahnindustrie", erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser laut Mitteilung.

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