Nürnberger Versicherungsgruppe: Unwetter verhagelten Bilanz

15.3.2014, 14:38 Uhr
Kein gutes Jahr für Versicherungen, da dürfte auch das Hochwasser im Frühjahr 2013 seinen Teil zu beigetragen haben. In Höchstadt stand etwa der Zirkus Kimazi unter Wasser im Mai.

© Stefan Hippel Kein gutes Jahr für Versicherungen, da dürfte auch das Hochwasser im Frühjahr 2013 seinen Teil zu beigetragen haben. In Höchstadt stand etwa der Zirkus Kimazi unter Wasser im Mai.

Freuen können sich nur die Aktionäre: Sie werden trotz allem mit einer erneut steigenden Dividende verwöhnt. Wichtigste Anteilseigner der Nürnberger sind die Münchener Rück mit einem Anteil von 20 Prozent, die Versicherungskammer Bayern mit 13 Prozent und die Swiss Re mit fünf Prozent.

Seit Ende vergangenen Jahres gehört auch der japanische Versicherer Daido Life mit fünf Prozent zum Kreis der Eigentümer. Die Japaner haben ihre Anteile von verschiedenen Aktieninhabern erworben, sagt Nürnberger-Vorstandschef Armin Zitzmann und betont, dass es sich seitens Daido Life um eine reine Finanzbeteiligung ohne strategisches Interesse und ohne Ambitionen für einen Sitz im Aufsichtsrat handele.

Den Haupteignern wie auch den restlichen freien Aktionären der Dachgesellschaft kommt die der Hauptversammlung vorgeschlagene Dividendenerhöhung um 0,10 € auf 3,00 € zugute. Die Nürnberger schüttet damit den Betrag von 34,6 Mio. € aus — das entspricht ziemlich genau der Hälfte des nach Anteilen Dritter ausgewiesenen Konzerngewinns in Höhe von 72 Mio. €. Und der war nicht etwa gestiegen, wie die erhöhte Dividendenzahlung vermuten ließe. Dieses Konzernergebnis rutschte gegenüber dem Vorjahr sogar um 12,6 Prozent ab.

Außergewöhnliche Schäden

Zitzmann begründet den deutlichen Rückgang unter anderem mit dem „größten Elementarschadensjahr aller Zeiten“. 2013 verhagelten im wahrsten Sinne des Wortes Unwetter und die Überschwemmungen die Bilanz der Sachversicherungssparte des Konzerns. Allein diese Schäden addierten sich auf 64 Mio. € — gut das Dreifache dessen, was die Nürnberger sonst pro Jahr zu verkraften hat, wie der Vorstandschef erklärt. Und nur für die Hälfte davon kamen die Rückversicherer auf, den Rest musste die Nürnberger verbuchen.

Die Beitragseinnahmen des Konzerns blieben mit 3,47 Mrd. € nahezu unverändert. Das Neugeschäft ging um 12,5 Prozent auf 744 Mio. € zurück. Wesentlichen Anteil daran hatte die Lebensversicherungssparte. Wie Zitzmann erklärt, hat sich die Nürnberger wegen der Niedrigzinsen bewusst aus dem kurzfristigen Geschäft mit Einmalbeiträgen zurückgezogen. Bei den Policen mit laufenden Prämien sei das Neugeschäft um 2,4 Prozent und das Beitragsvolumen um 2,9 Prozent gewachsen – das sei besser als der Markt. Das Ergebnis in dieser mit Abstand größten Sparte der Nürnberger sackte allerdings um 16 Prozent auf 52 Mio. € ab.

Zur Diskussion über die geplanten Einschnitte der Bundesregierung bei den von Niedrigzinsen geplagten Lebensversicherungen sagte Zitzmann, es sei dringend notwendig, im Sinne der Generationengerechtigkeit möglichst bald eine Begrenzung von Ausschüttungen von Kursgewinnen zu erreichen, die nur auf dem Papier entstehen — die sogenannten Bewertungsreserven. Derzeit bekämen vier bis fünf Prozent der Kunden gut ein Fünftel dessen ausbezahlt, was in die Überschusstöpfe fließe.

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