Osram-Manager Kamper wird neuer Leoni-Vorstandschef

15.3.2018, 17:45 Uhr
Aldo Kamper übernimmt spätestens ab Oktober den Vorstandsvorsitz beim Kabel- und Bordnetz-Spezialisten Leoni.

© Armin Weigel/dpa Aldo Kamper übernimmt spätestens ab Oktober den Vorstandsvorsitz beim Kabel- und Bordnetz-Spezialisten Leoni.

Lange Zeit wurde bei dem Nürnberger Kfz-Zulieferer Leoni gerätselt, wer Nachfolger des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dieter Bellé, der das Unternehmen bereits Ende Januar aus persönlichen Gründen verlassen hat, wird: Wenige Tag vor der Bilanzpressekonferenz am nächsten Dienstag, 20. März, gab das Unternehmen nun die Personalie bekannt.

"Der Aufsichtsrat der Leoni AG hat Aldo Kamper zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Der 47-Jährige, der derzeit als CEO von Osram Opto Semiconductors tätig ist, wird den Posten spätestens am 1. Oktober 2018 antreten", teilt der Kabel- und Bordnetz-Spezialist mit und fügt hinzu: "Es finden derzeit Gespräche über einen früheren Dienstantritt statt."

"Bei Leoni wird Kamper seine fundierte Erfahrung im Industrie- und Automobilumfeld einbringen und die Weiterentwicklung des Konzerns zum Lösungsanbieter für das Energie- und Datenmanagement unterstützen", erklärt der Kfz-Zulieferer zudem in einer Pressemeldung. Aldo Kamper führt seit 2010 die Geschäfte von Osram Opto Semiconductors mit einem Umsatz von rund 1,7 Mrd Euro und mehr als 12.500 Mitarbeitern. Etwa die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet die Einheit im Automobilsektor, wo die Firma mittlerweile Markt- und Innovationsführer ist. 

"Der international erfahrene Niederländer hat in seinem bisherigen Berufsleben unter Beweis gestellt, Unternehmen in einem innovativen, sehr dynamischen und wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich nach vorne zu bringen", lobt ihn bereits sein neuer Arbeitgeber. "Mit Aldo Kamper haben wir eine Führungspersönlichkeit für den Vorstandsvorsitz gewonnen, die gleichermaßen betriebswirtschaftlich und technologieorientiert agiert.

Sowohl die Entwicklung zum Lösungsanbieter als auch die automobilen Megatrends wie Elektromobilität und autonomes Fahren erfordern hohe Innovationsfähigkeit, angepasste Prozesse und eine weitere Optimierung der Organisation. Ich bin mir sicher, dass Kamper gemeinsam mit dem bestehenden Vorstandsteam sowohl den technologischen Wandel als auch das bevorstehende globale Wachstum von Leoni erfolgreich gestaltet wird", sagt Klaus Probst, Aufsichtsratsvorsitzender der Leoni AG.

Bei Osram ist Kamper schon längere Zeit als Manager tätig. Zunächst führte er das Specialty Lighting-Geschäft bei Osram Sylvania in den USA, bevor er vor acht Jahren schließlich verantwortlich für Osram Opto Semiconductors wurde. Der künftige Leoni-Chef hat in Maastricht und Trier Betriebswirtschaft studiert und einen MBA der Stanford Graduate School of Business erworben. 

Bald wird Kamper seine Leistungen bei dem fränkischen Unternehmen mit weltweit 86.000 Mitarbeitern unter Beweis stellen müssen. Von ihm wird erwartet, dass er das Wachstum der Firma fortführt. 

Seit 2017 ist Leoni wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. "Die Nachfrage nach den angebotenen Produkten, Systemen und Dienstleistungen hat sich insgesamt erfreulich und im Jahresverlauf mit steigender Tendenz entwickelt", erklärte Karl Gadesmann, Vorstandssprecher des Kfz-Zulieferers, bereits Anfang dieses Jahres. 
Der Umsatz des Unternehmens lag im vergangenen Jahr auf Basis vorläufiger Berechnungen bei 4,9 Mrd. Euro und damit eine halbe Milliarde Euro höher als 2016. Der operative Gewinn (Ebit) stieg von 78 Mio. Euro auf 225 Mio. Euro, gleichbedeutend mit einer von 1,8 Prozent auf 4,6 Prozent verbesserten Ebit-Marge. Im Jahr 2016 hatte unter anderem ein Betrugsfall die Bilanz belastet. Genaue Zahlen dazu will Leoni im Rahmen der Bilanzpressekonferenz nächsten Dienstag, 20. März, vorlegen. 

Dieser Artikel wurde um 17.45 Uhr aktualisiert.

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