Playmobil: Streit um Betriebsratswahl und Kündigungen

31.3.2016, 20:19 Uhr
Playmobil kommt nicht zur Ruhe: Das Unternehmen hat nun den Kantinenmitarbeitern Kündigungen ausgesprochen.

© dpa Playmobil kommt nicht zur Ruhe: Das Unternehmen hat nun den Kantinenmitarbeitern Kündigungen ausgesprochen.

Der Zirndorfer Spielwarenhersteller Geobra Brandstätter kommt auch unter der neuen Geschäftsführerin Silke Heinrich nicht zur Ruhe. Nach Angaben der IG Metall wurde am  Donnerstag sämtlichen Beschäftigten der Kantine im Produktionswerk Dietenhofen (Landkreis Ansbach) zum Jahresende gekündigt.

Auch würden derzeit Maschinen aus Dietenhofen an Standorte im Ausland verlagert, teilte die IG Metall Westmittelfranken mit. Deren 1. Bevollmächtigter Reiner Gehring sieht in diesen Maßnahmen einen direkten Zusammenhang zur umstrittenen Betriebsratswahl, die derzeit beim Playmobil-Hersteller läuft. Das Unternehmen nutze die betriebsratslose Zeit, um Kündigungen durchzudrücken, mutmaßt Gehring. Auch würde die Angst unter den Mitarbeitern konsequent geschürt.

Kündigungen in der Kantine: Ab 2017 kommt ein externer Betreiber

Nach Angaben Gehrings sind fünf feste und drei freie Mitarbeiter der Kantine betroffen. Das Unternehmen bestätigte vier Kündigungen. Die "seit Jahren defizitäre Kantine" solle ab 2017 von einem externen Betreiber bewirtschaftet werden. Dies stünde aber in keinem Zusammenhang mit den bevorstehenden Betriebsratswahlen.

Ebenso wenig die Verlagerung von Maschinen. Diese würden wegen dringender Sanierungsmaßnahmen in andere Unternehmensbereiche verlagert. "Die Unternehmensführung wird die Betriebsratswahl nicht behindern oder anderweitig beeinflussen", teilte Geobra Brandstätter mit.

Der Zoff zwischen Ex-Betriebsrat und der IG Metall um die Wahl eines neuen Gremiums schwelt seit langem. Bei der letzten Wahl war eine eigene Vorschlagsliste der IG Metall wegen eines Formfehlers zurückgewiesen worden.

Dies hatte die Gewerkschaft angefochten und beim Bundesarbeitsgericht gewonnen: Die Wahl muss wiederholt werden. Kürzlich wurde bei einer Betriebsversammlung der Wahlvorstand bestimmt – alle fünf Plätze fielen an die IG Metall. Im Juni soll die Wahl stattfinden.

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