Ringen um Wöhrl: Gläubigertreffen erneut abgesagt

21.4.2017, 17:55 Uhr
Das Treffen der Gläubiger des angeschlagenen Textilunternehmens Wöhrl am Montag fällt ins Wasser.

© Eduard Weigert Das Treffen der Gläubiger des angeschlagenen Textilunternehmens Wöhrl am Montag fällt ins Wasser.

Auf dieser Versammlung wollte sich der Vertreter dieser Gläubigergruppe grünes Licht geben lassen für die Zustimmung zum Insolvenzplan des angeschlagenen Nürnberger Textilunternehmens. Doch nach den vorliegenden Anmeldezahlen für diese Versammlung wird daraus nichts. 

Kurz vor Ablauf der Anmeldefrist am Freitag um 24 Uhr haben sich nur Anleiheinhaber mit knapp über sechs Prozent der ausstehenden Unternehmensanleihe 2013/2018 angemeldet. Damit aber werde der für die Abstimmung notwendige Stimmenanteil von 25 Prozent deutlich verfehlt, die Versammlung wäre damit nicht beschlussfähig, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Es ist bereits der zweite Termin, der wegen mangelndem Interesses geplatzt ist. Schon im ersten Anlauf Anfang April waren nur knapp über 16 Prozent der Stimmen vertreten, damals wären sogar 50 Prozent für die Beschlussfähigkeit nötig gewesen. Die Anleihegläubiger haben der Rudolf Wöhrl AG 30 Mio. Euro geliehen und müssen im Rahmen des Insolvenzverfahrens befürchten, den allergrößten Teil davon abschreiben zu müssen.

Wie ein Unternehmenssprecher erklärte, hat die erneute Absage für den Fortgang des Verfahrens keinerlei Bedeutung. Wie geplant werden am Mittwoch alle Gläubigergruppen zusammenkommen, um den Insolvenzplan abzusegnen, der danach dann formell vom Amtsgericht genehmigt werden muss. In dem Insolvenzplan ist unter anderem festgehalten, dass Christian Greiner, Enkel des Firmengründers Rudolf Wöhrl, den Geschäftsbetrieb übernehmen wird und die alte Rudolf Wöhrl AG nach Befriedigung der Gläubiger abgewickelt werden wird.


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