Schanghai: Hier machen Frankens Firmen Geschäfte

3.4.2017, 09:00 Uhr
Auf dem Areal der Weltausstellung in Schanghai, die 2010 stattfand, befindet sich heute ein Messezentrum. Hier veranstaltet auch die NürnbergMesse China Schauen und Kongresse.

© Verena Litz Auf dem Areal der Weltausstellung in Schanghai, die 2010 stattfand, befindet sich heute ein Messezentrum. Hier veranstaltet auch die NürnbergMesse China Schauen und Kongresse.

Mit der Entwicklung ihrer ältesten Auslandstocher – sie hat inzwischen Geschwister in Brasilien, den USA, Italien und Indien – zeigen sich beiden NürnbergMesse-Chefs Roland Fleck und Peter Ottmann unter dem Strich sehr zufrieden. "Eine Präsenz vor Ort bietet ganz andere Möglichkeiten, einen Markt zu durchdringen und erfolgreich zu bearbeiten", begründete Fleck bei einer Pressekonferenz in Schanghai das Engagement fern der Heimat.

Zu den Gästen der offiziellen Jubiläumsfeier in der asiatischen Metropole zählte auch Fußballtrainer Felix Magath, der inzwischen in China arbeitet. Sein früherer Arbeitgeber, der FC Bayern, hatte am gleichen Tag ein Büro in Schanghai eröffnet. Nürnberg ist Magath ja alles andere als fremd – immerhin hat er Ende der 1990er Jahre eine Zeitlang die Mannen des Clubs trainiert.

China ist die größte Volkswirtschaft der Welt, inzwischen zum größten Handelspartner Deutschlands avanciert – und ein wichtiger Standort auch für Schaeffler und Leoni: Den Status "verlängerte Werkbank des Westens" hat das Reich der Mitte längst hinter sich gelassen. Nach Daten der Industrie- und Handelskammer in Nürnberg unterhalten aktuell 565 mittelfränkische Unternehmen wirtschaftliche Kontakte zum Reich der Mitte.

Seit fünf Jahren ist die  NürnbergMesse China mit Veranstaltungen auf einem Themenfeld unterwegs, für das das asiatische Land ein ideales Pflaster ist: Automotive – das Reich der Mitte ist der größte Automarkt der Welt. Etliche deutsche Unternehmen, allen voran Volkswagen, sind dort längst vorgefahren. Auch die beiden fränkischen Zulieferer-Schwergewichte Schaeffler und Leoni haben mehrere Standorte in China. 

Einer davon ist Anting, eine Satellitenstadt Schanghais, rund 35 Kilometer entfernt von der Megacity. Hier befindet sich mit der "Shanghai International Automobile City" (kurz: Shanghai Auto City) ein ehrgeiziges Projekt der Stadtverwaltung von Schanghai, das den Bogen von der Forschung bis hin zur Produktion spannt. 

Auf dem rund 100 Quadratkilometer großen Gelände haben sich nach offiziellen Angaben inzwischen 300 Zulieferer angesiedelt, über weitere deutsche Firmen würde man sich freuen, wie es beim Rundgang heißt. Seit 2011 ist die "Auto City" zudem eine Pilotstadt für Elektro-Mobilität und autonomes Fahren in großem Stil, auch Car-Sharing steht auf der Agenda ganz oben.

Die chinesische Staatsführung hegt ambitionierte Pläne, sie hat nicht zuletzt angesichts der großen Umweltprobleme in den Metropolen des Landes den Technologiewechsel hin zu strombetriebenen Fahrzeugen zur Chefsache gemacht.    

"Die E-Mobilität ist im Kommen" und Leoni habe hier eine gute Position, unterstreicht Christian Zürnstein, Asien-Chef der Leoni Bordnetze-Sparte, beim Werksbesuch. Auch Zhang Yilin, Geschäftsführer von Schaeffler Greater China, zeigt sich optimistisch mit Blick auf das Knowhow des Unternehmens rund um Module für E- und Hybridantriebe: "Wir machen Fahrzeuge immer cleaner, safer und smarter. Unsere Technology ist  in China sehr gefragt."

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