Sneaker aus Ozeanmüll: Adidas verkauft eine Million Schuhe

15.3.2018, 18:54 Uhr
Sneaker aus Ozeanmüll: Adidas verkauft eine Million Schuhe

© adidas/PR

Adidas meint es offenbar ernst. Bereits vor Monaten kündigte der Sportartikelhersteller an, etwas für die Umwelt tun zu wollen, sein Profil zu schärfen. Erst verbannte man Plastiktüten aus den Stores, wenig später lief dann der FC Bayern München in Adidas-Trikots hergestellt aus Ozeanmüll auf.

Zum echten Kassenschlager wird jetzt aber ein ganz besonderer Schuh - ein Sneaker, der aus elf Plastikflaschen gefertigt wird, alle gefischt aus den Ozeanen dieser Erde. Bereits Ende 2016 kam der "UltraBoost Uncaged Parley", wie der umweltfreundliche Sportschuh heißt, auf den Markt - und jetzt nennt Adidas erste Verkaufszahlen. "Im letzten Jahr haben wir eine Millionen Schuhe  aus Ozeanplastik verkauft", sagte Konzernchef Kaspar Rorsted der US-Sendergruppe CNBC. Ein Erfolg, wie der Manager betont. 

Optisch unterscheidet sich der "UltraBoost Uncaged Parley" kaum von den anderen Freizeit-Sneakern, die Adidas derzeit verkauft - bis auf die Herkunft der Materialien, die das Unternehmen selbst als "revolutionär" beschreibt. Das Plastik wird an Küstenregionen überall auf der Welt eingesammelt. "Unser erklärtes Ziel ist es, reine Kunststoffe vollständig aus unseren Lieferketten zu entfernen", sagte Eric Liedtke, Vorstandsmitglied bei Adidas, vor gut einem Jahr. Heißt: Adidas will Plastik künftig nur noch aus aufbereitetem Meeresmüll verarbeiten.

Das Obermaterial des Schuhs besteht zu 95 Prozent aus Ozeanplastik, die Sohle aus Naturgummi, die Schnürsenkel aus recyceltem PET. Im Schnitt elf Plastikflaschen brauche man für einen Schuh, sagt Adidas. Angesichts von mehrere Millionen Tonnen Müll, der derzeit in den Ozeanen der Erde treibt, könnte das Modell der Herzogenauracher durchaus zur Blaupause für andere Konzerne werden.

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