Sparkasse Nürnberg: Trotz Niedrigzinsen deutlich mehr Gewinn

23.3.2018, 14:39 Uhr
Trotz des höheren Gewinns will Sparkassenchef Everding weiter Personal einsparen.

© Eduard Weigert Trotz des höheren Gewinns will Sparkassenchef Everding weiter Personal einsparen.

Unter dem Strich blieb in dem vergangenen, für die gesamte Bankenbranche erneut schwierigen Jahr ein Jahresüberschuss von über 20 Millionen Euro, über den sich auch die Kämmerer im Geschäftsgebiet der Nummer zwei unter Bayerns Sparkassen freuen können. Wie Vorstandschef Matthias Everding bei der Vorlage der Bilanzzahlen in Aussicht stellt, will die Sparkasse Nürnberg an ihre Gewährträger, also Quasi-Eigentümer, Stadt und Landkreis Nürnberg, Hersbruck, Lauf, Röthenbach und Schnaittach die stattliche Summe von rund 5,8 Millionen Euro ausschütten. Die Sparkasse Nürnberg ist eine der wenigen unter den 65 Instituten in Bayern, die ihre Kommunen am Geschäftserfolg teilhaben lassen. 

Den größten Schatten auf die Bilanz werfen erneut die allgemein niedrigen Zinsen, die sich bei dem Nürnberger Institut in Form weiter deutlich gesunkener Zinsüberschüsse niederschlagen. Nur zum Teil wettgemacht wurde dieses Ertragsminus von fast acht Millionen Euro im Zinsgeschäft durch steigende Überschüsse im Provisionsgeschäft – also Erträge aus der Vermittlung von Fonds, Bausparverträgen oder im Wertpapiergeschäft. Dass unter dem Strich trotzdem knapp neun Prozent mehr übrig blieben als im vergangenen Jahr lag unter anderem daran, dass dank der guten Konjunktur das Institut deutlich weniger Risikopolster etwa für wackelige Kredite vorhalten musste. 

Weiter am Personal sparen

Ungeachtet des deutlich höheren Gewinns hält Sparkassenchef Everding daran fest, am Personal zu sparen. Zum Jahresende beschäftigte die Sparkasse Nürnberg noch 1781 Mitarbeiter, ein Minus von 44 gegenüber dem Vorjahr. Das Institut bleibt damit im bereits angekündigten Plan, durch den Umbau des Filialnetzes sowie den vermehrten Einsatz digitalisierter Standardprozesse die Mitarbeiterzahl von 2015 bis 2019 über den Weg der Fluktuation um zehn Prozent zu verringern. "Betriebsbedingte Kündigungen bleiben weiterhin ausgeschlossen", betonte Sparkassen-Chef Everding. Auch seien keine Filialschließungen geplant. 

Mehreinnahmen hat das Institut auch durch Gebührenerhöhungen beim Privatgirokonto zum 1. Juni vergangenen Jahres erzielt. Nicht alle Kunden wollten diese Preiserhöhung aber hinnehmen. Wie der zuständige Vorstand Jonathan Daniel erläuterte, ging die Kundenzahl des Instituts im vergangenen Jahr hauptsächlich aus diesem Grund um rund 2000 auf 389.000 zurück. 

Immer mehr würden die Sparkassenkunden die digitalen und mobilen Angebote nutzen, so Daniel weiter. Derzeit testet das Unternehmen unter anderem eine elektronische Chatbot-Mitarbeiterin namens "Linda", die völlig autark Kundenanfragen beantworten soll.

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