Systemausfall: 15.000 Flügen in Europa droht Verspätung

3.4.2018, 18:41 Uhr
Systemausfall: 15.000 Flügen in Europa droht Verspätung

© dpa

Wegen der Panne eines Steuerungssystems ist der europäische Flugverkehr am Dienstag erheblich gestört gewesen. Verspätungen bei rund 15.000 Flügen seien möglich, teilte die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) in Brüssel mit.

Das sei etwa die Hälfte aller 29.500 Flüge, die für den Tag erwartet worden seien. Das Problem sei erkannt, der Flugverkehr solle bis zum späten Abend wieder normal laufen, teilte Eurocontrol mit.

Die Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr waren zunächst unklar. Vor Mittwoch könne man keine Angaben machen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung der Deutschen Presse-Agentur. Das ausgefallene System bezeichnete sie jedoch als "sehr wichtig". "Wenn das wegfällt, arbeitet man mit Erfahrungswerten." Dann laufe jedoch alles etwas langsamer.

Ruhe vor dem Sturm?

Am größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt gab es bis zum Nachmittag nach Angaben eines Sprechers keine großen Störungen. Auch Hamburg, Stuttgart und München meldeten zunächst keine Auswirkungen. Der Brüsseler Flughafen teilte am Nachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass derzeit nur noch zehn Abflüge pro Stunde möglich seien.

Der Flughafen in Nürnberg meldete auf seiner Internetseite allerdings, dass es wegen des Systemausfalls zu Störungen des Flugbetriebs kommen könne. Laut eines Flughafensprechers waren dort bis zum frühen Abend aber keine größeren Auswirkungen auf den Flugplan bekannt. Die Verspätungen bei Flügen nach und von Frankreich könnten aber auch mit den Streiks des Kabinenpersonals bei Air France in Verbindung gestanden haben. Wegen eines Streiks des Kabinenpersonals bei Air France fiel zudem ein Flug nach Paris aus.

Hintergrund war nach Eurocontrol-Angaben der Ausfall des sogenannten ETFMS-Systems, das zentral für die Steuerung des Flugverkehrs in ganz Europa ist. Demnach gingen die Daten von Flügen verloren, die vor 12.26 Uhr angemeldet worden waren. Die Fluggesellschaften sollten sie deshalb erneut anmelden. Die Flugsicherheit sei nicht beeinträchtigt gewesen, hieß es.

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