T-Systems: Nürnberger Standorten droht die Schließung

22.6.2018, 06:00 Uhr
T-Systems, die IT-Tochter der Telekom, will massiv an Arbeitsplätzen einsparen.

© Oliver Berg/dpa T-Systems, die IT-Tochter der Telekom, will massiv an Arbeitsplätzen einsparen.

600 Mio. Euro soll die IT-Tochter der Telekom bis 2020 einsparen, verkündete T-Systems-Chef Adel Al-Saleh nach NN-Informationen bei einem Treffen vor seinen Führungskräften, das die Mitarbeiter an den rund 230 Standorten in Deutschland per Videostream mitverfolgen konnten. Die ersten 20 Mio. Euro davon sollen noch in diesem Jahr erreicht werden, 180 Mio. Euro 2019, die übrigen 400 Mio. Euro im Jahr darauf. Dafür will T-Systems hierzulande rund 6000 Stellen streichen, zudem die Zahl der Standorte auf unter 20 reduzieren.

Ob Nürnberg zu den verbleibenden Standorten zählen wird, sei leider sehr zweifelhaft, fürchtet Helmut Doser, bei ver.di Bayern zuständig für Telekommunikation und IT. "Ich würde mir schon verstärkte Sorgen machen." Mit zusammen rund 190 Mitarbeitern zählten die beiden Anlagen am Fernmeldeturm sowie das Gebäude am Rathenauplatz eher nicht zu den Größeren des Unternehmens.

Keine Kompromisse

Vor seinen Führungskräften soll der seit Januar 2018 amtierende Al-Saleh forsch und angriffslustig aufgetreten sein. So habe er betont, keine Kompromisse machen zu wollen, denn dafür sei er nicht angetreten. Zunächst sollen auf Management- und Verwaltungsebene in Deutschland 2000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Noch im Juli will Al-Saleh die Gespräche mit den Sozialpartnern aufnehmen.

Gewerkschafter Doser erwartet ein zähes Ringen. Als Erstes wolle man konkrete Zahlen hören, wie viele Stellen in welchen Städten nun genau betroffen sein sollen. ver.di bezweifelt generell, dass eine Reduzierung auf unter 20 Standorte sinnvoll ist. "In der IT-Branche ist es eigentlich ein Vorteil, gerade in der Fläche viele Ansprechpartner zu bieten."

5 Kommentare