Verdi-Streiks bei Amazon haben begonnen

30.3.2015, 07:05 Uhr
Zu Ostern gibt's für Amazon Streiks - davon sollen die Kunden allerdings nichts spüren, verspricht der Versandhändler.

© dpa Zu Ostern gibt's für Amazon Streiks - davon sollen die Kunden allerdings nichts spüren, verspricht der Versandhändler.

Der Online-Versandhändler Amazon sichert trotz der für diese Woche angekündigten Streiks eine pünktliche Zustellung bis Ostern zu. "Wer mit Standardversand bis Dienstagabend bestellt, kann sicher sein, dass die Ware noch am Samstag ankommt", sagte Deutschland-Chef Ralf Kleber der Bild-Zeitung.

Das gelte auch, wenn die Gewerkschaft Verdi den Arbeitskampf auf Standorte im Ausland ausweiten sollte. "28 Verteilzentren in Europa und eine stets geringe, teils schwindende Teilnahme an Streiks in Deutschland machen uns sicher: Die Kunden werden nichts spüren", sagte Kleber.

Streik in Bad Hersfeld hat begonnen

"Der Streik hat mit der Nachtschicht begonnen", sagte Mechthild Middeke von Verdi Hessen am frühen Montagmorgen. Auch in Leipzig traten Amazon-Beschäftigte in den Ausstand. In der Frühschicht sollten ihnen Kollegen an den Standorten Koblenz (Rheinland-Pfalz) sowie Rheinberg und Werne (beide NRW) folgen.

Die Gewerkschaft Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen - zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das Unternehmen lehnt das ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiere. Weil Amazon nicht einlenkt, kommt es seit dem Frühjahr 2013 immer wieder zu Streiks. In Bad Hersfeld wurde zuletzt Mitte März gestreikt.

"Die Beschäftigten beweisen auch im Ostergeschäft einen langen Atem und verlangen mit Nachdruck ihre Rechte. Sie fordern einen existenzsichernden Tarifvertrag, der ihnen verlässliche und gute Arbeitsbedingungen garantiert", sagte Stefanie Nutzenberger aus dem Verdi-Bundesvorstand.

"Egal ob Ihr streikt - wir gehen respektvoll miteinander um"

Kleber wies Darstellungen zurück, streikende Mitarbeiter würden unter Druck gesetzt. "Wir haben intern immer gesagt: Leute, egal ob Ihr streikt oder nicht – wir gehen hier fair und respektvoll miteinander um, keiner muss Nachteile fürchten."

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