Turbinen auf der Krim: Siemens-Streit erneut vor Gericht

16.10.2017, 17:47 Uhr
Turbinen von Siemens sind trotz der EU-Sanktionen gegen Russland auf der Krim gelandet - weshalb das Dax-Unternehmen nun wieder vor Gericht zieht.

© Peter Kneffel/dpa Turbinen von Siemens sind trotz der EU-Sanktionen gegen Russland auf der Krim gelandet - weshalb das Dax-Unternehmen nun wieder vor Gericht zieht.

In zwei Eilentscheiden seit August war der deutsche Dax-Konzern gescheitert mit den Antrag, die vier Turbinen beschlagnahmen zu lassen. Die Münchner hatten die russische Firma Technopromexport verklagt, weil die Turbinen entgegen der Lieferverträge und trotz der EU-Sanktionen auf die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel gebracht worden waren.

Siemens verlangt den Rücktransport der Turbinen oder die Rückabwickelung des gesamten Geschäfts. Technopromexport brachte am Montag eine Gegenklage ein, um den Vertrag von 2015 teilweise für unwirksam erklären zu lassen. Das meldete die auf Rechtsfragen spezialisierte Agentur Rapsi. Die weltweite Zentrale für die Wartung von Turbinen befindet sich bei Siemens in der Nürnberger Südstadt.

Siemens war bei Vertragsabschluss davon ausgegangen, dass die Technik für ein Kraftwerk auf der südrussischen Halbinsel Taman bestimmt ist, die der Krim genau gegenüber liegt. Schon damals berichteten russische Medien jedoch, dass die Turbinen auf die Krim gelangen könnten. Gebaut wurden die Turbinen von der Siemens-Tochter SGTT in St. Petersburg. Moskau beharrt darauf, die Anlagen auf der Krim seien russische Fabrikate.

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