Übernahme von Air Berlin: Wöhrl kämpft um eine Chance

18.8.2017, 15:44 Uhr
Übernahme von Air Berlin: Wöhrl kämpft um eine Chance

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"Die Intro-Verwaltungs GmbH hat am Freitag, den 18. August 2017, formell ihr Übernahmeinteresse an der Air Berlin Gruppe angezeigt", teilte das Unternehmen mit, über das Wöhrl seine Aktivitäten in der Luftfahrtbranche abwickelt. Ziel der Offerte sei, die Air Berlin Gruppe "als Ganzes zu erhalten und als unabhängige Airline" fortzuführen.

Anderslautende Gerüchte vom Freitagvormittag, denen zufolge Wöhrl doch nicht mehr an Air Berlin interessiert sei, entbehren demnach jeder Grundlage Ein Comeback für Air Berlin unter Führung von Wöhrl ist folglich nach wie vor möglich. Für den Luftfahrtstandort Nürnberg und den hiesigen Flughafen wäre das gewiss keine unerfreuliche Entwicklung.

Insolvenz aus den Medien erfahren

Ob es allerdings tatsächlich so weit kommt, erscheint fraglich. Nach wie vor gilt die Lufthansa als Favorit auf die Übernahme zumindest großer Teile von Air Berlin. Auch in der Stellungnahme der Intro selbst klingen leichte Zweifel an den eigenen Erfolgsaussichten durch. So kritisiert das Unternehmen, nicht zu den Sondierungsgesprächen über die Zukunft von Air Berlin eingeladen gewesen zu sein und erst aus den Medien vom Air-Berlin-Insolvenzantrag erfahren zu haben - obwohl man als Intro bereits seit Jahren "ein Beteiligungsinteresse signalisiert" habe.

Wöhrl griff insbesondere das offenkundige Ziel der Bundesregierung an, Air Berlin aufzuspalten. Eine Zerschlagung von Air Berlin, bei der sich dann auch ausländische Airlines einen Anteil sichern könnten, bedeute eine Schwächung des Standortes Deutschland. "Ich bin seit 50 Jahren in der Luftfahrt aktiv und habe immer und erfolgreich für die Liberalisierung des Luftverkehrs gekämpft", so Wöhrl. "Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich ausgerechnet die deutsche Regierung zu einem solchen Schritt entscheidet."

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