Ungezügelte Shoppinglust der Verbraucher: Wirtschaft wächst

12.2.2016, 11:08 Uhr
Die deutsche Wirtschaft wächst - auch weil die Verbraucher kräftig shoppen.

© Daniel Naupold/Archiv (dpa) Die deutsche Wirtschaft wächst - auch weil die Verbraucher kräftig shoppen.

Die deutsche Wirtschaft bleibt trotz der Abkühlung der Weltkonjunktur auf Wachstumskurs: Getrieben von der Kauflust der Verbraucher und den Ausgaben des Staates etwa für Flüchtlinge stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Damit bestätigten sich erste Schätzungen der Statistiker, die mit einem Wachstum in diesem Bereich gerechnet hatten. Im Gesamtjahr legte die deutsche Wirtschaft um 1,7 Prozent zu. "Die konjunkturelle Lage in Deutschland war damit im Jahr 2015 durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet", erklärte die Behörde. Im dritten Quartal war die Wirtschaft ebenfalls um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Zu Jahresbeginn und im Frühjahr waren es demnach jeweils 0,4 Prozent.

Staat erhöht Konsumausgaben

Positive Impulse kamen zum Jahresende aus dem Inland: Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben deutlich – unter anderem, weil er für die Versorgung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge viel Geld in die Hand nehmen muss. Die Konsumfreude der Verbraucher trug ebenfalls zum Wachstum bei.

Auch die Investitionen entwickelten sich positiv. Vor allem in Bauten wurde deutlich mehr investiert als im dritten Quartal 2015. Gebremst wurde das Wachstum nach vorläufigen Berechnungen dagegen vom Außenhandel, weil weniger Waren exportiert wurden als im Vorquartal. Der Rückgang der Einfuhren fiel dagegen weniger stark aus.

In wichtigen Exportmärkten wie China hatte sich die Konjunktur zuletzt abgekühlt. Im Gesamtjahr hatte die deutsche Exportwirtschaft dennoch einen Rekord verzeichnet. Im Vorjahresvergleich beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum zum Jahresende. Das preisbereinigte BIP stieg im vierten Quartal 2015 um 2,1 Prozent, nach 1,7 Prozent im dritten Quartal und 1,6 Prozent im zweiten Vierteljahr. Allerdings gab es im Schlussquartal zwei Arbeitstage mehr als im Vorjahr.

Keine Kommentare