Unternehmer Peter Diehl im Alter von 66 Jahren gestorben
8.2.2016, 20:44 Uhr
Peter Diehl, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Diehl Stiftung, ist am vergangenen Samstag nach längerer Krankheit gestorben. Das teilte das Unternehmen am Montagabend mit.
Der Enkel des Firmengründers Heinrich Diehl wurde am 12. März 1949 im oberfränkischen Münchberg geboren. Die Matura legte er in der Schweiz ab und studierte anschließend Betriebswirtschaft. Ins Familienunternehmen stieg er im Jahr 1976 ein, ab Anfang der 80er Jahre leitete er die Marketing- und Vertriebsaktivitäten der Metallsparte des Konzerns. Um diesen Bereich kümmerte er sich auch weiterhin, nachdem er 1998 in den Aufsichtsrat gerückt war. Gemeinsam mit seinen Brüdern Thomas und Werner Diehl entwickelte er das Unternehmen weiter.
"Wie seinen Vater, hatte auch ihn stets ein unerschütterlicher Optimismus, eine beeindruckende Menschenkenntnis und ein besonderes Gespür für die Trends, nicht nur auf den Metallmärkten, ausgezeichnet", heißt es im Nachruf der Diehl Stiftung. Zudem war ihm „eine gesunde Mischung aus Sozialkompetenz und Kostenbewusstsein“ zu eigen. „Sein Weitblick und sein herausragender unternehmerischer Sachverstand werden dem Unternehmen fehlen.“
Die Diehl Stiftung & Co. KG wurde ursprünglich 1902 von Margarete und Heinrich Diehl als Kunstgießerei gegründet. Seitdem ist das Unternehmen in Familienbesitz. Heute gilt Diehl als vielseitiges Unternehmen, das unter anderem in den Bereichen Luftfahrt, Automobilzulieferung und Rüstung tätig ist. Roboter, Verpackungssysteme und Ausstattung für Flugzeugkabinen gehören zum Beispiel ins Repertoire.
Diehl beschäftigt in der Region mehr als 3300 Angestellte
Aufgrund sinkender Verteidigungsausgaben und abnehmender Exportzahlen ist man seit Jahren darum bemüht, den Anteil des Rüstungsumsatzes zu senken – er soll nur noch rund zehn Prozent ausmachen. Der Bereich Panzerketten und Instandhaltung ist bereits an den Mitbewerber Krauss Maffei Wegmann verkauft worden. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von gut drei Milliarden und einen Gewinn von etwa 80 Millionen Euro.
Im Ranking des Manager Magazins standen die Familien Peter, Thomas und Werner Diehl im vergangenen Jahr mit einem geschätzten Vermögen von 2,1 Milliarden Euro auf Platz 66 der reichsten Deutschen.
Diehl beschäftigt in der Region mehr als 3300 Angestellte an den Standorten Nürnberg, Röthenbach und Ansbach. Weltweit arbeiten knapp 16.300 Menschen für den Konzern.
Die Nachfolge wurde im Konzern beizeiten geregelt. Schon 2013 hatte Peter Diehl den größten Teil seiner Firmenanteile an seine drei Kinder Laura, Carla und Konstantin abgegeben. Der Diplom-Kaufmann hielt damit nur noch 3,33 Prozent der Anteile. Auch sein jüngerer Bruder und Vorstandschef Thomas Diehl übereignete seine Anteile bis auf 0,33 Prozent an seine drei Kinder. Damit kam die vierte Generation in den Besitz von 63 Prozent der Anteile. Weitere 33,3 Prozent der Anteile hält der älteste Bruder Werner, der selbst kinderlos geblieben ist.