VR Bank Nürnberg: Keine Strafzinsen für Privatkunden

20.3.2017, 16:08 Uhr
"Wir können uns Strafzinsen bei Privatkunden nicht vorstellen", betont Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Nürnberg.

© Roland Fengler "Wir können uns Strafzinsen bei Privatkunden nicht vorstellen", betont Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Nürnberg.

"Solange wir uns das leisten können, wird es bei uns keine Negativzinsen bei Privatkunden geben", sagte Brigitte Baur, stellvertretende Vorstandschefin der VR Bank Nürnberg und gleichzeitig Vorsitzende des genossenschaftlichen Kreisverbands Nürnberg Stadt und Land. Damit stellen sich die sieben Geldhäuser gegen den bayernweiten Trend: Der Genossenschaftsverband Bayern rechnet damit, dass nach und nach immer mehr VR Banken im Freistaat Zinsen verlangen, wenn private Kunden größere Summen in herkömmlichen Sparformen anlegen. Auch der Sparkassenverband hatte diese Entwicklung in der vergangenen Woche für seine Institute prognostiziert.

"Wir können uns Strafzinsen bei Privatkunden nicht vorstellen, egal wie viele diese bei uns anlegen", betonte  dagegen Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Nürnberg bei der Vorlage der Jahresbilanz 2016. Das Geldhaus hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil es alte, gut verzinste Sparverträge gekündigt hatte. Nach Protesten und einer bundesweiten Berichterstattung hat die VR Bank die Kündigungen mittlerweile rückgängig gemacht. So gut wie alle Kunden hätten das Angebot angenommen, die alten Verträge weiterlaufen zu lassen, berichtete Brigitte Baur.

Kein Fusionspartner in Sicht

Unter anderem wegen der Kündigung dieser Sparverträge war der geplante Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Neumarkt geplatzt. Ein neuer Fusionspartner sei aktuell nicht in Sicht, sagte Vorstandschef Helmbrecht: "2017 bleiben wir für uns."

Im vergangenen Jahr hat die Bank mit unverändert 263 Mitarbeitern die Bilanzsumme auf 1,27 Milliarden Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis stieg trotz schwieriger Rahmenbedingungen leicht auf 11,8 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet Helmbrecht mit einem Rückgang um rund eine Million Euro. Grund ist der  sinkende Zinsüberschuss als Folge der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Zum Kreisverband zählen neben der VR Bank Nürnberg die Raiffeisenbanken Altdorf-Feucht, Hersbruck, Oberferrieden-Burgthann, die Evenord-Bank, die Raiffeisenbank Knoblauchsland und die Raiffeisen Spar- und Kreditbank Lauf.  Zusammen kamen die Geldhäuser 2016 auf eine Bilanzsumme von über 3,33 Milliarden Euro (plus 5,1 Prozent). Die knapp 700 Mitarbeiter betreuten über 152.000 Kunden.

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