VR Bank Nürnberg rudert nach geplatzter Fusion zurück

20.2.2017, 14:42 Uhr
Die Fusion mit der Raiffeisenbank Neumarkt ist geplatzt, unter anderem weil die VR Bank Nürnberg ihren Sparern alte Verträge gekündigt hat. Jetzt rudert die VR Bank Nürnberg zurück.

© Günter Distler Die Fusion mit der Raiffeisenbank Neumarkt ist geplatzt, unter anderem weil die VR Bank Nürnberg ihren Sparern alte Verträge gekündigt hat. Jetzt rudert die VR Bank Nürnberg zurück.

Gerade für ein genossenschaftliches Institut sei Vertrauen eines der höchsten Güter, begründete Vorstandschef Dirk Helmbrecht den Schritt. Und da der VR Bank Nürnberg in den vergangenen Wochen oft der Missbrauch des Vertrauens vorgeworfen wurde, hat das Geldhaus nun die Notbremse gezogen. Die Genossenschaftsbank nimmt die Kündigung der gut verzinsten Sparverträge zurück, betroffene Kunden werden umgehend informiert, kündigte das Geldhaus an.

Wiedereinstieg in Sparvertrag möglich

Jeder habe die Möglichkeit, in den alten Vertrag wieder einzusteigen. Wer lieber die alternativ gewählten Anlagen behalten möchte, könne auch dies tun, so Helmbrecht. Betroffen sind rund 500 Verträge, die sich auf 400 Kunden verteilen.

Die VR Bank steht seit Mitte Dezember vergangenen Jahres in der Kritik, weil sie lang laufende und mit bis zu vier Prozent verzinste Sparverträge gekündigt hatte. Die Verbraucherzentralen hielten die Kündigung für rechtswidrig. Über den Fall wurde bundesweit berichtet. Zuletzt scheiterte auch die bereits angekündigte Fusion mit der Raiffeisenbank Neumarkt an dieser Thematik: Die Oberpfälzer sagten den Zusammenschluss ab.

Die VR Bank Nürnberg sieht sich zwar weiterhin im Recht und verweist auf das historisch niedrige Zinsniveau, das sie zur Kündigung bewogen habe. Doch das Vertrauen der Kunden sei für die Bank ein sehr hohes Gut: "Daher wollen wir nicht auf unser Recht pochen", sagte Helmbrecht. "Wir bedauern unsere Entscheidung und die damit verbundenen Differenzen."

 

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