Weselsky schlägt Alkoholverbot in Bordrestaurants vor

27.2.2017, 10:12 Uhr
GDL-Chef Claus Weselsky sorgt sich um die Sicherheit der Bahn-Mitarbeiter.

© dpa GDL-Chef Claus Weselsky sorgt sich um die Sicherheit der Bahn-Mitarbeiter.

"Wir müssen den Alkoholausschank auf den Prüfstand stellen, aus Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiter", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der Heilbronner Stimme (Samstagsausgabe). Die Bahn will den Alkohol an Bord aber nicht verbieten. Hintergrund der Forderungen ist eine GDL-Umfrage unter rund 25.000 Mitgliedern, an der sich rund 15 Prozent beteiligten. Von ihnen gaben mehr als 82 Prozent an, schon einmal bei der Ausübung ihres Berufs verbal beleidigt worden zu sein. Fast ein Viertel wurde demnach schon einmal körperlich angegriffen.

Jede Klage von Mitarbeitern sei eine zu viel

Insgesamt hat die GDL rund 34.000 Mitglieder. Weselsky nannte die Ergebnisse "erschreckend". "Jede einzelne Klage von Mitarbeitern, jede einzelne Belästigung ist eine zu viel", fügte er hinzu. Die Bahn sei gefordert, entsprechende Sicherheitskonzepte auf den Weg zu bringen.

Der GDL-Chef sprach sich für ein generelles Verkaufsverbot für Alkohol in den Zügen aus, da die Bordgastronomen nicht von Fall zu Fall entscheiden könnten, wem sie Alkohol verkaufen und wem nicht. Das provoziere Eskalationen. Der Konzern reagierte zurückhaltend: "Derzeit gibt es keine Pläne, in unseren Fernverkehrszügen ein generelles Alkoholkonsumverbot einzuführen", hieß es am Sonntag von Seiten der Bahn.

Videoüberwachung als "sinnvolles Instrument"

Weselsky kann sich auch eine Videoüberwachung der Bordrestaurants vorstellen. Dies sei ein "sinnvolles Instrument" für Ermittlungszwecke. Allerdings dürfe dies „keinesfalls zur Kontrolle des Arbeitsverhaltens der Mitarbeiter“ genutzt und damit missbraucht werden. 

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