Zahl der Arbeitslosen fällt im April auf 2,78 Millionen

28.4.2016, 13:49 Uhr
Vor allem die Unterbringung, Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen erweist sich als Jobmotor in Deutschland. Doch auch in anderen Bereichen ist die Nachfrage durchweg hoch.

© dpa Vor allem die Unterbringung, Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen erweist sich als Jobmotor in Deutschland. Doch auch in anderen Bereichen ist die Nachfrage durchweg hoch.

Dank der Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen im April nach Experteneinschätzung auf etwa 2,78 Millionen gesunken. Das wären rund 70.000 weniger als im März und knapp 68.000 weniger als vor einem Jahr, wie Bankenvolkswirte in einer dpa-Umfrage berichteten. Die Arbeitslosigkeit im April wäre damit etwas weniger stark gesunken als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Grund sei der relativ warme Winter: Die Zahl der Jobsucher war schon in der kalten Jahreszeit nicht so stark wie sonst gestiegen. Außerdem mache sich der Flüchtlingszugang inzwischen stärker bemerkbar. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Donnerstag veröffentlichen.

 Die Volkswirte rechneten damit, dass die saisonbereinigte Erwerbslosenzahl im April im Gegensatz zu den vergangenen Monaten stagniert oder sogar leicht zugenommen haben könnte. Auch im weiteren Jahresverlauf werde die Zahl der Jobsucher durch die Zuwanderer moderat steigen. "Das wird kein großer Sprung sein, sondern kontinuierlich leicht steigende Arbeitslosenzahlen", sagte etwa Michael Holstein von der DZ-Bank.

Nachfrage nach Arbeitskräften sehr hoch

Dies bedeutete jedoch nicht, dass der Jobmarkt schwächer geworden sei, betonte Stefan Kipar von der BayernLB. "Wir gehen davon aus, dass die Nachrichten vom Arbeitsmarkt insgesamt positiv bleiben." Wichtiger sei, dass sich der Stellenaufbau fortsetze. Noch immer sei die Nachfrage nach Arbeitskräften sehr hoch.

Vor allem die Unterbringung, Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen erweist sich als Jobmotor: In der öffentlichen Verwaltung waren nach BA-Angaben im April 70 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als im Vorjahr. Bei Wach- und Sicherheitsdiensten waren es sogar 83 Prozent mehr Jobs. Aber auch über alle Branchen hinweg sei der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in knapp 80 Prozent der Wirtschaftsabteilungen höher als vor einem Jahr. Auch in Nürnberg profitieren die Firmen von der Zuwanderung. Im bundesweiten Vergleich der Großstädte liegt Nürnberg mit seiner Arbeitslosenquote auf Rang vier.

Der starke Zuwachs bei der Zahl der offenen Stellen hat jedoch etwas nachgelassen, wie der Stellenindex BA-X zeigt. Dieser nahm im April nur um einen Punkt auf 210 Zähler zu - nach einer Stagnation im März.

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