"Ziele erreicht": Nürnberger Versicherungen steigern Umsatz

Nürnberg - Die Nürnberger Versicherungsgruppe hat in einem schwierigen Marktumfeld im Geschäftsjahr 2014 Umsatz, Kapitalanlagen und Konzernergebnis gesteigert. Die Beitragseinnahmen des Konzerns blieben 2014 mit rund 3,41 Milliarden Euro nahezu stabil, der Konzerngewinn vor Steuern schnellte sogar um über 20 Prozent auf 134,8 Millionen Euro nach oben.

Die Dividende der  Dachgesellschaft Nürnberger Beteiligungs-AG  soll erneut 3,00 Euro betragen. An die Aktionäre wird damit wieder eine Dividendensumme von 34,6 Millionen Euro ausgeschüttet.

Auf den ersten Blick verraten die Zahlen der Nürnberger Versicherungen wenig über die aktuellen Branchenturbulenzen. „2014 war für uns ein insgesamt erfreuliches Jahr, wir haben die geplanten Ziele weitgehend erreicht“, bilanziert dann auch Vorstandschef Armin Zitzmann.

Doch hinter den Zahlen verbirgt sich viel Bewegung. So ist der Gewinnanstieg zu einem großen Teil auf den Verkauf einer Beteiligung an der Schweizerischen National-Versicherung zurückzuführen. Der allein schwemmte 37 Millionen Euro in die Kasse. Dem gegenüber stehen erhebliche Mehrbelastungen durch den einschneidenden Umbau im Vertrieb.

Wie Zitzmann jetzt bestätigte, streicht die Gesellschaft mit den sieben Vertriebsdirektionen eine komplette Ebene, die Zahl der Geschäftsstellen wird von 63 auf 34 verringert. Der Vertrieb über das Internet soll massiv aufgebaut werden. „In drei Jahren wird es alle Produkte der Nürnberger auch im Netz geben“, kündigte der Vorstandschef an. Abgebaut werden bundesweit bis Ende 2016 bis zu 170 Stellen, ein Teil der Aufgaben wird in die Zentrale nach Nürnberg verlagert. Gespart werden soll dort, wo es der Kunde nicht merkt, betont Zitzmann. Die Maßnahmen würden zunächst zwischen 20 und 30 Millionen Euro kosten, „doch das wird sich spätestens in zwei Jahren amortisiert haben“.

Am Standort Nürnberg selbst hat das Unternehmen im vergangenen Jahr die Zahl der Innendienstbeschäftigten sogar noch weiter aufgestockt, und zwar um gut 60 auf 2486. Dazu kommen noch 200 Beschäftigte im Callcenter. Und auch im laufenden Jahr soll es in der Zentrale selbst zu Neueinstellungen kommen.

Wichtigstes Geschäftsfeld der Nürnberger ist die Lebensversicherung. 2014 erhöhten sich in der Sparte die gebuchten Beiträge um 0,8 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro, das Neugeschäft ging aber um knapp vier Prozent auf 537 Millionen Euro zurück. In der Krankenversicherung blieben die gebuchten Beiträge mit 196 Mio. € nahezu stabil, das Neugeschäft ging auf 9,3 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis der Schadenversicherung war stark vom Rückzug aus der CG-Car Garantie und von Großschadenereignissen beeinflusst. Die Beitragseinnahmen sanken auf 672 Millionen Euro, die Neu- und Mehrbeiträge halbierten sich wegen der CG-Car Garantie fast auf 95,9 Millionen Euro.