Zugfusion: So geht es für die Siemens-Mitarbeiter weiter

9.12.2017, 11:42 Uhr
Lange Zeit war ungewiss, was die Fusion des Bahngeschäftes von Siemens und Alstom den Mitarbeitern bringen wird. Seit Freitag herrscht etwas mehr Klarheit.

© Angela Giese Lange Zeit war ungewiss, was die Fusion des Bahngeschäftes von Siemens und Alstom den Mitarbeitern bringen wird. Seit Freitag herrscht etwas mehr Klarheit.

In Nürnberg nahmen über 3000 Siemensianer an der Mitarbeiterinformation teil. In der Fabrik an der Vogelweiherstraße gehören 960 Beschäftigte zu Siemens Mobility. Sie dürfen am Standort bleiben, werden aber künftig organisatorisch in eine eigene Einheit ausgegliedert, die später in das Joint Venture mit dem bisherigen Konkurrenten Alstom münden wird. Vier Jahre lang haben die Mobility-Mitarbeiter eine Standort- und Beschäftigungsgarantie.

Aber auch sonst müssten sich die Belegschaften keine Sorgen machen, so der Tenor der Führungskräfte, wie Versammlungsteilnehmer berichten. Die Botschaft: Das Bahngeschäft sei ein Wachstumsmarkt, Siemens werde davon profitieren. Tatsächlich wollen die Partner einen "neuen europäischen Champion der Eisenbahnindustrie" schmieden. Arbeitsplatzabbau, so wie in anderen Siemens-Bereichen, steht nicht auf dem Programm.

Die jüngste Hiobsbotschaft ist rund drei Wochen alt und trifft die Kraftwerkssparte, aber auch Prozessindustrie und Antriebe (PD) wird noch mehr gerupft: In Nürnberg fallen zusätzlich zu den 590 Stellen, die seit September letzten Jahres eingespart werden müssen, weitere 100 in der Südstadt weg.

Krisengespräch in Berlin

Insgesamt will der Konzern in Deutschland rund 3000 Stellen streichen. Über die Zukunft der betrofffenen deutschen Siemens-Werke gibt es zum Wochenauftakt ein Treffen mit Siemens-Managern bei Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) in Berlin.

In der Gesamtrechnung ist Sorge um den Nürnberger Standort an der Vogelweiherstraße sehr wohl angebracht: Zieht man die bald verselbstständigte Zugsparte ab, schrumpft die Siemens-Belegschaft dort um mehr als die Hälfte von heute rund 3000 auf 1350 Köpfe.

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