Zehn Dinge, die man über Bewässerung in Bayern wissen sollte

23.9.2018, 06:00 Uhr
Gartenbaukulturen brauchen so viel Wasser, dass man sie meist nur mit Bewässerung anbauen kann. Bayernweit besteht ein Bedarf von 37,5 Millionen Kubikmetern Wasser für den Gartenbau. 31,5 Millionen Kubikmeter davon werden jetzt schon jährlich verbraucht, weitere sechs Millionen Kubikmeter würde man für die bislang noch nicht bewässerten Flächen benötigen.
1 / 10

1. Bewässerung im Gartenbau

Gartenbaukulturen brauchen so viel Wasser, dass man sie meist nur mit Bewässerung anbauen kann. Bayernweit besteht ein Bedarf von 37,5 Millionen Kubikmetern Wasser für den Gartenbau. 31,5 Millionen Kubikmeter davon werden jetzt schon jährlich verbraucht, weitere sechs Millionen Kubikmeter würde man für die bislang noch nicht bewässerten Flächen benötigen. © Eduard Weigert

In der Landwirtschaft wird in Bayern vor allem in sechs Schwerpunktregionen bewässert, darunter der Großraum Nürnberg mit dem Knoblauchsland und der Raum Würzburg-Schweinfurt-Kitzingen. In diesen Regionen wird von einem jährlichen Bedarf von 18 Millionen Kubikmetern Wasser ausgegangen. Zusätzlich soll in der nördlichen Oberpfalz noch eine Bewässerung für den Kartoffelanbau aufgebaut werden. Dafür würde man etwa eine Million Kubikmeter benötigen. Insgesamt besteht in der Landwirtschaft also ein Bedarf von 19 Millionen Kubikmetern Wasser.
2 / 10

2. Bewässerung in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft wird in Bayern vor allem in sechs Schwerpunktregionen bewässert, darunter der Großraum Nürnberg mit dem Knoblauchsland und der Raum Würzburg-Schweinfurt-Kitzingen. In diesen Regionen wird von einem jährlichen Bedarf von 18 Millionen Kubikmetern Wasser ausgegangen. Zusätzlich soll in der nördlichen Oberpfalz noch eine Bewässerung für den Kartoffelanbau aufgebaut werden. Dafür würde man etwa eine Million Kubikmeter benötigen. Insgesamt besteht in der Landwirtschaft also ein Bedarf von 19 Millionen Kubikmetern Wasser. © Stefan Hippel

Schon in den 1960ern ist der Salat im Knoblauchsland bewässert worden. Auf deutliche größere und nachhaltigere Beine wurde die Bewässerung im Jahr 1999 gestellt. Damals wurde damit begonnen, das Wasser aus zwölf Uferfiltratbrunnen im Fürther Rednitzgrund zu gewinnen und über eine unterirdische Leitung ins Knoblauchsland zu transportieren. 2005 war das System fertig. 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser dürfen die Landwirte pro Jahr entnehmen, im Schnitt sind es etwa 1,8 Millionen Kubikmeter. Pro Tag wären mehr als 40.000 Kubikmeter möglich, im Sommer 2018 waren es im Schnitt 33.000 bis 35.000.
3 / 10

3. Bewässerung im Knoblauchsland

Schon in den 1960ern ist der Salat im Knoblauchsland bewässert worden. Auf deutliche größere und nachhaltigere Beine wurde die Bewässerung im Jahr 1999 gestellt. Damals wurde damit begonnen, das Wasser aus zwölf Uferfiltratbrunnen im Fürther Rednitzgrund zu gewinnen und über eine unterirdische Leitung ins Knoblauchsland zu transportieren. 2005 war das System fertig. 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser dürfen die Landwirte pro Jahr entnehmen, im Schnitt sind es etwa 1,8 Millionen Kubikmeter. Pro Tag wären mehr als 40.000 Kubikmeter möglich, im Sommer 2018 waren es im Schnitt 33.000 bis 35.000. © Gertrud Gerardi

1000 Hektar von insgesamt 6253 Hektar Weinbaufläche in Franken werden bereits bewässert. Dafür werden 0,6 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt. Wenn man künftig die komplette Fläche bewässern würde, bräuchte man dafür 3,4 Millionen Kubikmeter. Mittelfristig ist es realistisch, dass 2000 Hektar bewässert werden. Dafür werden 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser gebraucht.
4 / 10

4. Bewässerung im Weinbau

1000 Hektar von insgesamt 6253 Hektar Weinbaufläche in Franken werden bereits bewässert. Dafür werden 0,6 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt. Wenn man künftig die komplette Fläche bewässern würde, bräuchte man dafür 3,4 Millionen Kubikmeter. Mittelfristig ist es realistisch, dass 2000 Hektar bewässert werden. Dafür werden 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser gebraucht. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mittelfristig werden für die gesamte bayerische Landwirtschaft, als Gartenbau, klassische Landwirtschaft und Weinbau, 58 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigt. 48 Millionen Kubikmeter davon entfallen auf die sechs bayerischen Schwerpunktregionen, zu denen der Großraum Nürnberg mit dem Knoblauchsland gehört.
5 / 10

5. Bewässerung in der gesamten Landwirtschaft

Mittelfristig werden für die gesamte bayerische Landwirtschaft, als Gartenbau, klassische Landwirtschaft und Weinbau, 58 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigt. 48 Millionen Kubikmeter davon entfallen auf die sechs bayerischen Schwerpunktregionen, zu denen der Großraum Nürnberg mit dem Knoblauchsland gehört. © Uwe Anspach/dpa

Ein Forschungsprojekt des Landesamtes für Umwelt soll bis zum Jahr 2021 ermitteln, wie viel Wasser in den sechs bayerischen Schwerpunktregionen nachhaltig genutzt werden kann, ohne dass die natürlichen Grundwasserverhältnisse gestört werden. Bisher wurden in den Untersuchungsregionen rund 1300 landwirtschaftliche Bewässerungsbrunnen und Entnahmen aus Oberflächengewässern erfasst.
6 / 10

6. Forschungsprojekt ergründet Wasservorräte

Ein Forschungsprojekt des Landesamtes für Umwelt soll bis zum Jahr 2021 ermitteln, wie viel Wasser in den sechs bayerischen Schwerpunktregionen nachhaltig genutzt werden kann, ohne dass die natürlichen Grundwasserverhältnisse gestört werden. Bisher wurden in den Untersuchungsregionen rund 1300 landwirtschaftliche Bewässerungsbrunnen und Entnahmen aus Oberflächengewässern erfasst. © Karlheinz Daut

Seit 1931 hat sich die Lufttemperatur in Bayern um 1,3 Grad erhöht, stärker als im globalen Mittel (+0,85 Grad). Bis zum Jahr 2050 soll die Temperatur im Vergleich zum Zeitraum von 1971 bis 2000 um 1,1 Grad zunehmen. Bis Ende des Jahrhunderts wird eine Steigerung um 3,6 Grad erwartet.
7 / 10

7. Steigende Temperaturen in Bayern

Seit 1931 hat sich die Lufttemperatur in Bayern um 1,3 Grad erhöht, stärker als im globalen Mittel (+0,85 Grad). Bis zum Jahr 2050 soll die Temperatur im Vergleich zum Zeitraum von 1971 bis 2000 um 1,1 Grad zunehmen. Bis Ende des Jahrhunderts wird eine Steigerung um 3,6 Grad erwartet. © Harald Sippel

In Franken, besonders in Unterfranken, regnet es ohnehin schon deutlich weniger als in Südbayern. In Unterfranken liegt der mittlere Jahresniederschlag bei 745 Millimetern, der bayernweite Durchschnitt liegt bei 940 Millimetern. In den letzten Jahren gab es bayernweit einen Trend zu geringeren Winterniederschlägen. Im Sommer sind in der näheren Zukunft zwar keine wesentlichen Änderungen zu erwarten, der Regen wird aber häufiger als Starkniederschlag fallen und dadurch zu einem großen Teil oberflächlich abfließen. Bis zum Ende des Jahrhunderts sollen dann auch die Sommerniederschläge tendenziell abnehmen.
8 / 10

8. Weniger Niederschlag in Bayern

In Franken, besonders in Unterfranken, regnet es ohnehin schon deutlich weniger als in Südbayern. In Unterfranken liegt der mittlere Jahresniederschlag bei 745 Millimetern, der bayernweite Durchschnitt liegt bei 940 Millimetern. In den letzten Jahren gab es bayernweit einen Trend zu geringeren Winterniederschlägen. Im Sommer sind in der näheren Zukunft zwar keine wesentlichen Änderungen zu erwarten, der Regen wird aber häufiger als Starkniederschlag fallen und dadurch zu einem großen Teil oberflächlich abfließen. Bis zum Ende des Jahrhunderts sollen dann auch die Sommerniederschläge tendenziell abnehmen. © Federico Gambarini/dpa

Durchschnittlich bilden sich in Bayern pro Jahr 200 Millimeter Grundwasser neu, in den trockensten Teilen Unterfrankens sind es allerdings weniger als 25 Millimeter. In den vergangenen 15 Jahren wurden nur noch durchschnittlich 87 Prozent dieses langjährigen Mittels neu gebildet. Für die nahe Zukunft wird in Bayern eine weitere Abnahme der Grundwasserneubildung von sechs bis 17 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 1971 bis 2000 erwartet.
9 / 10

9. Weniger Grundwasser bildet sich

Durchschnittlich bilden sich in Bayern pro Jahr 200 Millimeter Grundwasser neu, in den trockensten Teilen Unterfrankens sind es allerdings weniger als 25 Millimeter. In den vergangenen 15 Jahren wurden nur noch durchschnittlich 87 Prozent dieses langjährigen Mittels neu gebildet. Für die nahe Zukunft wird in Bayern eine weitere Abnahme der Grundwasserneubildung von sechs bis 17 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 1971 bis 2000 erwartet. © Sebastian Gollnow/dpa

Durch die steigenden Temperaturen kommt es bereits seit der Jahrtausendwende zu einer leichten Zunahme der Verdunstung. Im Winter und im Frühling war diese Steigerung am größten. In der Zukunft wird sich diese Entwicklung wohl fortsetzen. Die höheren Temperaturen und mehr Wind werden vermutlich zu mehr Sommertrockenheit führen.
10 / 10

10. Verdunstung nimmt zu

Durch die steigenden Temperaturen kommt es bereits seit der Jahrtausendwende zu einer leichten Zunahme der Verdunstung. Im Winter und im Frühling war diese Steigerung am größten. In der Zukunft wird sich diese Entwicklung wohl fortsetzen. Die höheren Temperaturen und mehr Wind werden vermutlich zu mehr Sommertrockenheit führen. © Harald Sippel

Verwandte Themen