Zur Jahreswende eine ehrliche Bilanz ziehen

31.12.2013, 15:20 Uhr

Natürlich findet man dieses Stück spontan zum Lachen. Wenn ich aber etwas darüber nachdenke, dann empfinde ich Mitleid für Miss Sophie. Sie lebt in ihrer Scheinwelt, kann die Härte der Realität, das Hinscheiden ihrer Freunde, die eigene Sterblichkeit nicht ertragen. Sie erwartet sich nichts mehr vom Leben, schaut zurück, nicht nach vorn.

Gerade zur Jahreswende könnte man doch ehrlich Bilanz ziehen, Erreichtes und Versäumtes nüchtern auflisten, sich Ziele vornehmen. Vielleicht feiern deshalb so viele Zeitgenossen Silvester als rauschendes Fest, um damit ihre Unsicherheit zu betäuben, ihre Angst zu versagen. Werden unsere guten Vorsätze, unsere Wünsche, werden wir selbst so verglühen wie die Raketen in der Silvesternacht? Ein jähes schillerndes Aufleuchten und dann weg für immer?

Das neue Jahr liegt vor uns wie eine Reise ins Blaue. Doch ich darf gewiss sein, dass ich aus Gottes Hand, an Gottes Hand, zurück in Gottes Hand gehe. Am 1. Januar feierte man früher nicht so sehr Neujahr als vielmehr das Fest der Namensgebung Jesu. Welchen Namen, welchen Sinn wollen wir dem neuen Jahr geben? Soll es der Arbeit, der Unzufriedenheit , dem Spaß gewidmet sein oder soll Jesus unsere Losung sein? Wir sollten jedenfalls nicht wehmütig oder bitter in die Vergangenheit schauen, sondern fröhlich nach vorn auf die Wiederkehr unseres Herrn. So könnte auch Miss Sophie die Realität anerkennen, müsste nicht in ihren Illusionen und Zwängen verharren, sondern könnte sich darauf freuen, mit ihren Freunden in Gottes neuer Welt wieder zusammenzukommen. Das wünsche ich ihr und uns auch.

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