Der Siemens-Erfolg hat auch Folgen für die Region

20.1.2021, 17:58 Uhr
Projektleiter Thorsten Reichert präsentiert das Vorhaben. 

© Edgar Pfrogner Projektleiter Thorsten Reichert präsentiert das Vorhaben. 

Der Süden der Stadt soll das Zentrum der Medizinproduktion in Bayern werden. Und ist es eigentlich schon. Das Potenzial hat der Freistaat erkannt und deshalb 2014 den Grundstein für das zehn Millionen Euro schwere Medical Valley Center auf dem ehemaligen Ausstellungsgelände der Stadt gelegt. Als praktische Ergänzung zum Know-How des Weltkonzerns Siemens.

Simpel, aber genial und vor allem erfolgreich

Was im Zentrum heute in schlauen Köpfen erdacht wird, kann schon morgen den Menschen und ihrer Gesundheit dienlich sein. Weltweit. Aber made in Forchheim. Die Struktur, die es dazu braucht, ist simpel, aber genial: eine Umgebung Gleichgesinnter, die sich offen austauschen und damit gegenseitig helfen. Die Wissens- und Marktmacht des benachbarten Siemens-Konzerns befruchtet da zusätzlich. So entstehen neue Arbeitsplätze.


Artikel: Ein Eiffelturm für Forchheim: Wie Siemens an der Zukunft baut


Zu den Folgen des Siemens-Erfolgs, der sich im neuen Campus zementiert, zählt schon heute eine robuste finanzielle Situation der Stadt. Die Gewerbesteuereinnahmen sind weniger stark eingebrochen als in dieser Virus-Krise befürchtet. Siemens trägt daran den wesentlichen Anteil und ermöglicht Forchheim Ausgaben und Projekte, die sonst nicht möglich gewesen wären. Jeder Bürger profitiert davon.

Dass der aber ohnehin schon hohe Druck auf den Wohnungsmarkt zunimmt und der Verdrängungswettbewerb schärfer wird – auch das ist die Folge des wirtschaftlichen Erfolgs. Die Stadt arbeitet mit der Ausweisung neuer Baugebiete und einer Quote für Sozialwohnungen daran, kommt dem Bedarf derzeit aber kaum hinterher.

Ein Misserfolg wäre ein schwerer Schlag für die regionale Wirtschaft

Die schlauen Köpfe im neuen Technik-Campus sollen nicht erst auf die Trends von Morgen reagieren, sondern sie bestenfalls setzen. Ist Siemens erfolgreich, geht es auch der Wirtschaft der Stadt gut. Viele Unternehmen im Süden profitieren als Partner und Zulieferer der Siemens-Produkte enorm. Ein kriselnder Konzern brächte die gesamte Wirtschaft der Stadt und der Region ins Straucheln.

Die Stadt hat das in den 1980er Jahren erlebt, als die Textilbranche in Billiglohnländer abgewandert ist. Es hat Jahre gedauert, ehe eine erfolgreiche wirtschaftliche Wende geschafft war.

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