Leuchtende "Perlenkette"

Dutzende Flugobjekte am Abendhimmel über Franken: Das steckt dahinter

8.5.2021, 12:19 Uhr
Immer wieder tauchen leuchtende Flugobjekte, aufgereiht wie auf einer Perlenkette, am Himmel auf. (Archiv)

© Tresp Immer wieder tauchen leuchtende Flugobjekte, aufgereiht wie auf einer Perlenkette, am Himmel auf. (Archiv)

Bei den gar nicht so unbekannten Flugobjekten handelt es sich um Satelliten des Starlink-Projekts von Elon Musks Firma SpaceX. Das bestätigte Frank Fleischmann von der Sternwarte Feuerstein in der Fränkischen Schweiz. "Etwa alle zwei Wochen werden circa 60 Satelliten in den Himmel geschossen", so der Experte. Sie sollen Internetverbindungen mit einer hohen Bandbreite gewährleisten - und das irgendwann einmal an "jeder Milchkanne", also auch in den abgelegensten Teilen der Welt. Bis zu 40.000 Satelliten sollen insgesamt zum Einsatz kommen.


SpaceX schießt immer mehr Starlink-Sateliten ins All


Immer wieder werden die Objekte gesichtet, auch in der Region. Laut Fleischmann ist die beste Gelegenheit zur Beobachtung kurz nachdem die Flugkörper am Himmel freigesetzt wurden. "Dann sind sie noch eng beieinander." Sichtbar werden die Satelliten am besten, wenn die Sonne knapp unter dem Horizont steht, also kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang. Dann würden die Satelliten von der Sonne angestrahlt und auf der Erde sei es dunkel genug, um das als Leuchten wahrzunehmen. Schon Mondlicht reiche allerdings, um die Sicht zu stören, so der Experte. Fleischmann vergleicht das "leuchtende" Phänomen mit den Bergspitzen beispielsweise in den Alpen, die auch noch länger als der Rest von der Sonne beleuchtet werden - mit dem Unterschied, dass die Satelliten in mehreren Hundert Kilometern Höhe um die Erde kreisen.

Die Formation am Himmel ist also kein ungewöhnliches Phänomen und wird sicherlich auch noch mehrfach zu sehen sein. Nach Angaben des Portals space.com lag die Zahl der Starlink-Satelliten Ende März bei über 1300, mittlerweile dürften also etwa 1500 von Elon Musks Flugobjekten unterwegs sein. Bis zur Zahl 40.000 ist es demnach noch ein weiter Weg. Wer sich zukünftig trotzdem nicht sicher ist, was er da am Nachthimmel beobachtet hat: Auf der Seite findstarlink.com kann man die Sichtbarkeit der Satelliten nach Standort überprüfen.

15 Kommentare