Fürth: «Neue Mitte« oder «bessere Mitte«?

14.5.2009, 00:00 Uhr

Auch in dieser verworrenen Situation hält die Bürgerinitiative, die sich für eine offenere Bebauung der Areale zwischen Friedrichstraße und Moststraße einsetzt, an ihrem Vorhaben fest, ein Bürgerbegehren zu starten. Zum einen sei man nach wie vor skeptisch, ob der portugiesische Konzern tatsächlich abspringt, sagt Werner Schmidt, ein weiterer Sprecher der Initiative. Ein Planer, der für Sonae Sierra am Projekt «Neue Mitte Fürth« arbeitet, habe ihm kürzlich angekündigt, «wir werden uns noch öfter sehen«. Aber auch die weiteren möglichen Investoren, mit denen die Stadt Fürth derzeit Gespräche führt, machen der Bürgerinitiative wenig Hoffnung auf eine Umsetzung des Alternativkonzepts. «Bisher gibt es nur Interessenten für eine große Lösung«, bestätigt Thomas Jung die Befürchtungen der Aktivisten.

Aus diesen Gründen habe sich die Bürgerinitiative nun dazu entschlossen, «dass wir jetzt Nägel mit Köpfen machen«, berichtet Schmidt. Am Samstag ab 12 Uhr soll bei einem Straßenfest auf der Fürther Freiheit die Unterschriftensammlung losgehen. Gut 5000 Unterschriften für das alternative Bebauungskonzept sind notwendig, damit es zum Bürgerentscheid kommen kann. Schmidt ist optimistisch, dass so viele Fürther Bürger das Begehren unterstützen. «Schon bisher kamen zu unseren Info-Ständen laufend Leute, die für unser Anliegen unterschreiben wollen.«

OB Jung hat gegen einen Bürgerentscheid nichts einzuwenden. Im Gegenteil: «Ich würde mich freuen, wenn es klappt. Wir wollen, dass die Bürger in dieser Sache entscheiden.« Strittig ist einzig der Termin. Die Stadt will den Entscheid, so er denn zustande kommt, an die Bundestagswahl im September koppeln. Die Bürgerinitiative hat sich diesbezüglich noch nicht festgelegt.Thomas Nagel

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