Schräg, schrill und schlüpfrig: Das war RIP 2013

10.6.2013, 11:27 Uhr
Schräg, schrill und schlüpfrig: Das war RIP 2013

© Daniel Karmann/dpa

Söder ganz fetzig: Was die wenigsten Parkrocker sich vorstellen können: Auch Finanzminster Markus Söder zählt sich zu ihnen. Er schaute sich auf der Centerstage die Indie-Rock-Band Imagine Dragons an, stilecht in nietenbesetzter Lederjacke und schwarzem Kiss-Fan-Shirt - und ließ sich bereitwillig fotografieren, schließlich ist Wahlkampf. "Es ist eine Pflicht als Nürnberger, hier vorbeizuschauen“, erklärte der Minister, der sich bereits bei der Fastnacht 2011 als Kiss-Musiker verkleidet hatte.
 

Bitte recht freundlich: Der Sicherheitsdienst bei Rock im Park wurde heuer extra zu Freundlichkeit ermahnt, damit Dialoge wie "Wann spielt hier die nächste Band?"- "Wenn du nochmal fragst, gibt's eine auf's Maul!" der Vergangenheit angehören. Das gab es nämlich in den letzten Jahren mit einer anderen Sicherheitsfirma oft auf die Ohren.

Kulinarischer Wirbelsturm: Festivalrenner war eindeutig die Tornado-Kartoffel auf dem Spieß. Schön in Fett ausgebacken, mit ordentlich Salz saugte sie den Restalkohol vom Vortag auf.

Apropos Gerstensaft: Der T-Shirt-Spruch des Festivals lautete „Bier kalt­stellen ist auch irgendwie kochen.“ Stimmt. Sollte mal wer diesem Alfons Schuhbeck stecken. Und apropos T-Shirts - wir haben nach den schmissigsten Outfits gesucht:

Löchrige Angelegenheit: Im mobilen "Power Piercing"-Wagen, ließ sich Mike "Bug" Cox von der Band Coal Chamber als erster ein Piercing stechen. Besonders beliebt bei den übrigen Patienten waren Augenbrauen- und Septum-Piercings. Letzteres ist ein Löchlein durch das Bindegewebe der Nase. Aber auch bunte Farbe auf der Haut war heuer wieder in. Wir haben die schönsten und lustigsten Körperkunstwerke eingefangen:

Fiese Camper: Ganz und gar nicht tierlieb waren einige Camper. Darunter litt ein Schwanenmännchen, das aufgeregt seine Familie beschützen wollte. "Bei Kampfhandlungen", so die Feuerwehr,  brachen die Camper dem Wasservogel einen Flügel. Möglicherweise muss der sogar amputiert werden.

Liebe Camper: Sonst ging es in diesem Jahr recht friedlich zu: 2250 mal wurden Sanitäter gerufen. Die Polizei verzeichnete 74 Diebstähle und fünf Körperverletzungen.  Einige Festivalbesucher griffen sogar selbst durch. Sie gaben sich für Securitymänner aus und knöpften Wildpinklern zehn Euro Strafe ab.

Wie gewonnen, so zerronnen: Ganz bitter lief es für eine junge Dame. Ihr wurde ihr Handy geklaut. Die Polizei konnte ihr das Telefon aber noch vor Ort wiedergeben, nachdem sie zwei Engländer, die offenbar zu einer europaweit-agierenden Diebesbande gehörten, festnehmen konnten. Die Freude währte aber nur kurz, denn schon wenig später wurde ihr das Handy erneut gestohlen.

(Fast) unzertrennlich: Die Polizei musste außerdem zwei angetüddelten Männern helfen. Sie waren mit einer Eisenkette am Hals aneinandergekettet und eingeschlafen. Wehrlos und mit Würgemalen am Hals erwachten sie schließlich und mussten von der Polizei getrennt werden.

Freudiger Abgang: Von wegen bei Rock im Park rennen nur rülpsende Rüpel rum. In der S-Bahn berichtet ein junger Mann von einer unheimlichen Begegnung der dritten Art: „Die kam rein ins Zelt und hat gleich ihren BH ausgezo­gen. .. Ich bin dann mal lieber ver­schwunden.“ Es gibt halt doch noch anständige Jungs.

Das Beste zum Schluss: 72.500 Besucher kamen in diesem Jahr zum Feiern und Musik hören nach Nürnberg - ein voller Erfolg. Momentan verhandelt der Veranstalter Argo nach eigenen Angaben mit der Stadt Nürnberg. Ziel: Rock im Park soll 2014 vier Tage dauern.

Wenn Sie die drei Tage nochmal Revue passieren lassen wollen, hier geht es zu unseren Tickern:

Das war der Freitag.

Hier geht es zum Ticker vom Samstag.

Und hier gibt es das Beste vom Sonntag.

 

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