Sportfreunde Stiller reisen von New York über Rio nach Rosenheim

27.5.2013, 00:00 Uhr
Sportfreunde Stiller reisen von New York über Rio nach Rosenheim

© dpa

Am Start des Trios aus dem Münchener Stadtteil Germering stand eine so einfache wie geniale Idee: die Verknüpfung von Rock’n’Roll und Fußball. Zwei Passionen, die viele Menschen von Kindesbeinen bis ins hohe Alter begleiten. Beides servieren die Sportfreunde Stiller mit urigem Witz.

Mitte der neunziger Jahre fanden sich Gitarrist und Sänger Peter Brugger (Anhänger des FC Bayern München), Schlagzeuger Florian „Flo“ Weber (Fan von 1860 München) und Bassist Rüdiger „Rüde“ Linhof (ebenfalls Fan von 1860) zusammen. Erst nannten sie sich Stiller, nach Hans Stiller, dem Trainer der Bezirksligamannschaft SV Germering, in der Peter und Flo lange Jahre Fußball spielten. Allerdings gab es eine Hamburger Gruppe gleichen Namens, also setzten sie die Sportfreunde vor den Stiller.

1998 erschien ihre erste Mini-LP „Thonträger“, eine Anspielung auf den Nationalspieler Olaf Thon von FC Schalke 04. Zwei Jahre später folgte das Albumdebüt des Dreiers namens „Wie einst Real Madrid“. Der Titel bezieht sich darauf, dass die Königlichen aus Madrid in den Jahren 1953 bis 1964 als unschlagbar galten.

Musikalisch lässt sich der Stil der Sportfreunde als Mischung aus dem pfiffigen Spaßpunk von Die Ärzte und dem innovativen Indie-Pop von Tocotronic beschreiben. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte das Fußball-Thema in den Liedern der Sporties während der Weltmeisterschaft in Deutschland 2006.

Die Stadionhymne zur WM 2006

Sämtliche Songs ihres Albums „You Have To Win Zweikampf“ behandeln ihren Lieblingssport. Bei dem Titel handelt es sich um ein Zitat, es stammt von dem Verteidiger des FC Bayern München, Bixente Lizarazu. Die Scheibe enthielt einen veritablen Superhit, „’54, ’74, ’90, 2006“ wurde zur Stadionhymne hoffnungsvoller Fußballfans und erreichte Platz eins der Singlecharts. Die Band trat in mehreren Fernsehübertragungen zur WM auf und gastierte zudem vor dem Brandenburger Tor auf der Fanmeile in Berlin.

Nun gibt es das neue Album: „New York, Rio, Rosenheim“ findet im Ramones Museum in Berlin Mitte statt. „Wir haben vier Jahre Pause gemacht, weil wir diesen Bruch brauchten, um neue Inspirationen zu sammeln“, berichtet Flo Weber. In dieser Phase gingen die Drei getrennte Wege.

Bassist Rüde Linhof richtete sich ein Studio ein und produzierte das vielbeachtete Album der HipHop-Künstlerin Fiva. Flo Weber verfasste sein zweites Buch, „Grimms Erben“, eine Mischung aus Kriegsroman und Märchenerzählung. Gitarrist Peter Brugger hat lange Urlaub gemacht und dann einen Musikclub eröffnet.

„In dem Titelsong ,New York, Rio, Rosenheim‘ richten wir uns gegen die Panikmache, die die Medien gerne betreiben. Egal, ob du in New York lebst, in den Favelas von Rio oder in Bayern auf dem Dorf, man sollte sich von der medialen Angstmacherei nicht verrückt machen lassen. Es geht darum, positiv nach vorne zu blicken“, meint Flo Weber. Auf dem Album gibt es mit dem Electro-Punksong „Let’s did it“ auch eine totale Nonsense-Nummern.

Die spielen am 8. Juni, ab 18.35 Uhr auf der Centerstage.

 

Genre:
Indie-Rock

Herkunft:
München

Bisherige Alben:
"So wie einst Real Madrid" (2000)
"Die gute Seite" (2002)
"Burli" (2004)
"You Have to Win Zweikampf" (2006)
"La Bum" (2007)

Aktuelles Album:
"New York, Rio, Rosenheim" (2013)

Aktuelle Besetzung:
Peter Brugger (Gesang, Gitarre), Florian Weber (Schlagzeug, Gesang), Rüdiger Linhof (Bass, Keyboard)
 

 

 

 

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