Kommentar pro vegane Ernährung: Veganer sind die besseren Menschen

2.7.2013, 10:10 Uhr
Mandelmus kommt in der veganen Küche vielfältig zum Einsatz und eignet sich vor allem für Soßen als gesunder und sättigender Sahne-Ersatz.

© Lisa Susu Hahn Mandelmus kommt in der veganen Küche vielfältig zum Einsatz und eignet sich vor allem für Soßen als gesunder und sättigender Sahne-Ersatz.

Was alle machen, was überall verfügbar ist und was gut schmeckt kann ja nicht so falsch sein. Ist es aber. Puten, die sich kaum auf den Beinen halten können, Küken, die lebendig zerhäckselt werden, Schweine, die in ihrem kurzen Leben nie die Sonne sehen - es gibt genügend Gründe, auf Tiere als Lebensmittel zu verzichten.

Veganer tun dies bewusst und sie gehen dabei noch einen großen Schritt weiter als Vegetarier: Sie nehmen keinerlei tierische Produkte zu sich. Keine Milch, kein Joghurt, kein Käse, keine Eier, keine Gelatine. Sogar Wein ist nicht unbedingt vegan, da er durch Gelatine oder Fischbestandteile geklärt worden sein kann. Sich für diese Ernährungsform zu entscheiden, ist mutig und konsequent - und führt dem Allesesser seine eigene Unzulänglichkeit vor Augen: die Tatsache, dass er täglich an der Ausbeutung von Kühen, Schweinen und Hühnern mitwirkt und am Massenmord derer.

Dabei ist es gar nicht so schwer, sich tierfrei zu ernähren. Es erfordert allerdings, umzudenken und seine Gewohnheiten umzustellen. Hat man erst einmal die Welt der pflanzlichen Lebensmittel entdeckt und die Vielzahl der leckeren Rezepte ausprobiert, kann man gut und gerne Fleisch, Milch, Joghurt und Eier weglassen.

Das negativ belegte Wort "Verzicht" fällt in diesem Zusammenhang immer wieder. Dies hat vor allem damit zu tun, dass der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten in unserer Gesellschaft kulturell tief verankert ist. Thailändische Gerichte aus Kokosmilch, Reis und Gemüse sind zum Beispiel - vegan. Falafel im Brot mit Sesammus und Salat - vegan. Spaghetti Al Olio - vegan. Viele essen oft rein pflanzlich, ohne es überhaupt zu bemerken.

Der Veganer muss also nicht verzichten, er setzt bloß andere Lebensmittel auf seinen Speiseplan. Damit lebt er oft auch gesünder, greift zum Beispiel viel öfter zu Gemüse und Obst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt fünf Portionen davon am Tag - kein Problem bei einer rein pflanzlichen Ernährung.

Übrigens sind die meisten Veganer schlanker als Allesesser. Sie gehen also nicht nur mit einem reinen Gewissen durch die Welt, sie fühlen sich dabei auch noch leichter, vitaler und gesünder. Wie bessere Menschen eben. Und mal ehrlich: Deshalb empfinden viele Fleischesser Veganer als lästig, missionarisch und hochnäsig - es ist nur das schlechte Gewissen, was sie quält.

Zum Contra-Kommentar: "Vegane Ernährung - gesund ist anders"

24 Kommentare