Südafrikas Klavieren auf der Spur

22.6.2016, 14:00 Uhr
Südafrikas Klavieren auf der Spur

© Elke Zapf

Als sie die neuen Wünsche der Gute-Reise-Leser erreichen, ist sie gerade an der südafrikanischen Wild Coast unterwegs. Diese macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie ist wirklich sehr wild, sehr abgelegen und auch sehr abgeschnitten von WLAN und Handyempfang. Einmal am Tag kann man sich auf einen kleinen Felsen vor der Unterkunft stellen – und mit viel Glück hat man für ein paar Minuten Empfang.

Elke Zapf hat Glück und erhält die E-Mails mit den neuen Wünschen. Sie ist begeistert über den Wunsch von Hildegard Pohl aus Nürnberg. Diese ist bekannt als "wilde Hilde“, und zuhause in Nürnberg hat Elke Zapf immer gerne die Konzerte der Swingpianistin besucht. Deren E-Mail ist kurz und klingt einfach: "Ich wünsche mir Bilder von Klavieren oder Flügeln aus Südafrika."

Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen

Doch wie soll man in diesem abgeschiedenen Landstrich ein Klavier finden? Das ist ein wenig wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Gut, dass sie ohnehin noch nach Durban fährt. In dieser Stadt mit 600.000 Einwohnerin ist es bestimmt ein Leichtes, ein Klavier zu finden... Nun ja, die Praxis sieht dann doch ein wenig anders aus. In einer Stadt mit einem sehr hohen Anteil indischer Bevölkerung findet sich deutlich leichter eine Sitar, also eine Langhalslaute, als ein Klavier. Elke Zapf sucht im Internet nach klassischen Konzerten, doch die gibt es im südafrikanischen Winter nicht. Sie fragt an der Rezeption ihres Hotels, doch auch das nette Team weiß keinen Rat.

Piano-Man im Nobelhotel

Im Reiseführer entdeckt sie schließlich, dass es im noblen Fünf-Sterne-Hotel „Oyster Box“ im Strand-Vorort Umhlanga jeden Nachmittag den englischen „High Tea“ mit Tee, Gebäck und Live-Klaviermusik gibt. Die Zapfs fahren also die knapp 30 Kilometer in den Vorort und stoßen im Hotel auf den Piano-Man Ivan Brindley.

Südafrikas Klavieren auf der Spur

© Elke Zapf

Der 72-Jährige sitzt auf einer kleinen Empore am Flügel und spielt nach eigener Aussage "light background music“, während sich im edlen Teezimmer rund 40 Gäste deutlich mehr für das Kuchenbuffet als für die Musik interessieren. Ivan macht das aber wenig aus, denn er ist ohnehin sehr stolz auf dieses Engagement im Hotel. Mit dem Klavierspielen hat er nämlich erst vor drei Jahren begonnen, weil er im Ruhestand noch einmal etwas Neues lernen wollte. Respekt!

Überraschung im Kunstmuseum

Am nächsten Tag besucht Elke Zapf in Durban das Museum der "Kwazulu Natal Society of Arts“, in dem es zeitgenössische südafrikanische Kunst zu sehen gibt. Und als sie die Ausstellungshalle betritt, muss sie – sehr zur Verwunderung des Museumspersonals – lauthals loslachen. Mitten im Raum steht ein schönes Klavier. Wie sie von der Managerin der Galerie erfahre, ist es Teil der aktuellen Aktion zum 20-jährigen Bestehen des Museums.

Südafrikas Klavieren auf der Spur

© Elke Zapf

Lokale Künstler wurden um einen Beitrag zum Jubiläum gebeten. Und ein Künstler stellte dieses Klavier zur Verfügung, da seiner Meinung nach "music the most intelligent of the creative disciplines" ist. Alle Besucher der Ausstellung dürfen das Klavier spielen –  diese Aktion würde sicher auch Hildegard Pohl gefallen.

Wer mehr Details über Elke Zapfs Reiseerlebnisse lesen will, findet sie hier:
www.weltreise-logbuch.de

 

Und so geht unsere Aktion weiter: Elke Zapf reist jetzt nach Madagaskar. Wenn sie dort angekommen ist, gibt sie das hier bekannt - und nimmt dann unter magazinaktion@pressenetz.de neue Wünsche und Aufträge entgegen.

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