Zum Sonnenaufgang auf den Vulkan

27.12.2016, 11:18 Uhr
Einen wunderbareren Ausblick dürfen Touristen nach der Besteigung des Vulkans Gunung Batur auf Bali genießen.

© Elke Zapf Einen wunderbareren Ausblick dürfen Touristen nach der Besteigung des Vulkans Gunung Batur auf Bali genießen.

Um 1.30 Uhr nachts klingelt der Wecker und ich weiß erstmal gar nicht, was los ist. Dann fällt es mir ein: Wir haben die „Mount Batur Sunrise Trekking Tour“ gebucht und werden um 2 Uhr von unserem Hotel abgeholt. Also rein in die Klamotten und raus auf die Straße. Es ist – natürlich – noch stockfinster, aber fast genauso warm wie tagsüber. Und auch auf der Straße in Ubud ist nachts um 2 Uhr durchaus noch Verkehr. Ein Auto nach dem anderen fährt vorbei, manche halten auch an und fragen „Transport?“. Doch es dauert noch bis 2.30 Uhr bis endlich auch der Kleinbus auftaucht, den wir gebucht haben. Darin sitzen schon vier andere Touristinnen und zwei weitere holen wir noch ab bevor wir endlich in Richtung Nordosten fahren.

Aufstieg beginnt um 4 Uhr nachts

Nach einer knappen Stunde halten wir noch einmal an und bekommen in einer netten kleinen Hütte am Straßenrand einen Tee und die letzten Informationen zum Trekking. Wir fahren weitere 20 Minuten und kommen pünktlich um 4 Uhr am Parkplatz im Dorf Toya Bunkah an. Hier werden wir in Vierergruppen aufgeteilt, bekommen einen Guide und gehen auch gleich los. Unser guide ist die 20-jährige Sami, eine selbstbewusste junge Frau, die uns in den nächsten Stunden viel über den Vulkan – der hier Gunung heißt – und das Leben vor Ort erzählen wird.

Mit der Taschenlampe auf den Vulkan

Zunächst einmal stattet sie uns aber mit Taschenlampen aus, denn wir beginnen den Aufstieg um vier Uhr nachts – und es ist stockfinster. Trotz Dunkelheit sehen wir aber schon auf dem Parkplatz, dass das Trekking kein einsames Naturerlebnis werden wird. Unmengen von Kleinbussen stehen hier, und viele neue kommen immer noch an. Jeder Kleinbus spuckt acht bis zehn Leute aus, so dass wir gut und gerne auf 300 Leute kommen, die heute den Vulkan besteigen werden. „In der Hochsaison sind es knapp 800 am Tag“, sagt uns Sami. Also sind wir froh, dass wir zur Regenzeit und Nebensaison unterwegs sind.

Auf einem breiten Pfad starten wir unsere Tour mitten in der Nacht und gewöhnen uns schnell an die Dunkelheit. Dann wird der Weg rasch schmaler und nach einer Stunde auch steiler und ein wenig felsig. Hier steht auch ein kleiner Tempel, und unsere Führerin Sami betet um göttliche Unterstützung für unsere kleine Gruppe. Dann geht es weiter, denn wir müssen noch knapp die Hälfte der 600 Höhenmeter bis nach oben zurücklegen.
Der Gunung Batur hat eine Höhe von 1.717 Metern und ist damit der kleine Vulkan auf Bali. Wenn man Glück hat – und wir haben es – sieht man von seinem Gipfel aus bei Sonnenaufgang hinüber zum höchsten Vulkan der Insel, dem Gunung Agung. Mit 3.142 Höhenmetern ist er noch einmal eine ganz andere Kategorie und wird auch entsprechend selten bestiegen.

as Beweisfoto: Elke Zapf, die "Nürnbergerin auf Weltreise" am Gipfel des Gunung Batur.

as Beweisfoto: Elke Zapf, die "Nürnbergerin auf Weltreise" am Gipfel des Gunung Batur. © Elke Zapf

Auf dem Batur versammeln sich dagegen um 6 Uhr zum Sonnenaufgang sehr, sehr viele Menschen. Zum Glück gibt es etliche Aussichtspunkte, so dass sich die Massen verteilen. Manche bleiben in der kleinen Hütte, in der es Tee und Kaffee gibt, manche brechen in Verzückung aus über die Affen, die einem schon mal auf die Schulter springen oder eine Banane aus dem Rucksack stibitzen und manche klettern am Kraterrand. Der letzte Ausbruch des Batur war übrigens vor 16 Jahren: Zwischen März 1999 und Juni 2000 kam es zu Ascheeruptionen und kleineren Explosionen im Gipfelbereich.

Toller Ausblick

Wir stehen mit unserer Vierer-Gruppe an einem etwas einsameren Platz und genießen den Blick auf den gegenüberliegenden Vulkan, den See und die von Lava geformte Caldera-Landschaft. Ein schöner Anblick – und auch das Wetter ist schön. Selbst beim Abstieg bleiben wir noch trocken und kommen gegen 10 Uhr wieder auf dem Parkplatz an.
Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir noch den obligatorischen Stopp auf einer Kaffee-Plantage. Auch hier sind wir nicht alleine, so dass wir am Ende froh sind als wir wieder in unserem ruhigen Hotel ankommen.

Kein einsames Naturerlebnis

Für Leserin Brigitte Wolf zieht unsere „Nürnbergerin auf Weltreise“ deshalb das Resümee: „Die Tour ist bestens organisiert, der Aufstieg ist gut machbar, der Ausblick ist wunderbar – aber wer ein echtes Naturerlebnis sucht, findet es hier nicht.“

Mehr über die Weltreise von Elke Zapf:

www.weltreise-logbuch.de

 

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