Schenk baut auf die eigenen Steine

5.7.2012, 00:00 Uhr
Schenk baut auf die eigenen Steine

© Harald Sippel

Das Traditionsunternehmen, das 1914 in Nürnberg gegründet wurde, kann bei der Sanierung dieser Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes auf die eigenen Steine bauen: Die Schenk-Natursteinabteilung mit 14 Steinmetzen unterhält einen eigenen Steinbruch, in dem Worzeldorfer Quarzit abgebaut wird. „Das ist der einzige Steinbruch in der Metropolregion“, sagt Arnolds Geschäftsführer-Kollege Jobst Dentler.

Schenk baut auf die eigenen Steine

© Thoma Tjiang

Und damit gehört das Bauunternehmen auch zu den wenigen Betrieben, die noch selbst Steinmetze ausbilden. Ein Beruf, so Dentler, der das Künstlerische mit dem Handwerklichen verbinde. Etwa, wenn beim Wiederaufbau des Nürnberger Pellerhofs alte Bausubstanz fachgerecht restauriert und Neues stilgerecht dazugefügt wird – natürlich aus Worzeldorfer Quarzit. „Wenn man Sandsteine dieser Qualität sucht, wird man erst irgendwo vor der Hohen Tatra wieder fündig“, beschreibt der Geschäftsführer dieses Alleinstellungsmerkmal. Aber keine Sorge, der Ertrag im vom Freistaat Bayern gepachteten Steinbruch in Worzeldorf „reicht noch für die nächste Generation“.

Schenk baut auf die eigenen Steine

© Eduard Weigert

Und das, obwohl die Firma Schenk mit dem Quarzit-Stein nicht nur im öffentlichen Auftrag Burgmauern oder demnächst das Martin-Behaim-Denkmal restauriert. „Es gibt auch immer mehr Besitzer von Sandstein-Gebäuden, die Wert darauf legen, dass ihr Haus werterhaltend und fachgerecht saniert wird. Auch wenn das etwas teurer ist.“

 

Die Mitarbeiterzahl wurde auch im Krisenjahr gehalten

Vom Trend zu Renovierung und zum Kauf von krisensicheren Immobilien konnte die Georg Schenk GmbH&Co. KG (Fürth) im vergangenen Geschäftsjahr profitieren. Aber auch Gewerbekunden hätten ihre Investitionen im Krisenjahr 2010 gestreckt und im Folgejahr wieder investiert. Der konsolidierte Gruppenumsatz im Kerngeschäftsbereich Roh- und Schlüsselfertigbau stieg auf 42 (Vorjahr: 30) Millionen Euro. Das entspreche in etwa dem Umsatz des Vorkrisenjahres 2009, sagte Dentler. Das satte Umsatzwachstum werde sich 2012 nicht wiederholen, sagt der Geschäftsführer. Aber mit einem Plus von fünf bis sieben Prozent rechnet er durchaus. „Dies gilt auch für den Ertrag.“

Den Personalstand von fast 190 Mitarbeitern – darunter 15 Auszubildende – habe man auch im Krisenjahr gehalten, sagt der Geschäftsführer. Dieser faire Umgang mit den Mitarbeitern und die hohe Ausbildungsquote sorgten auch dafür, dass Schenk keine großen Probleme habe, Personal zu finden.

Das rote GS-Logo am Kran prangt auch über zahlreichen Wohngebäuden in der Metropolregion, die die Bauträgersparte der Firma projektiert, baut und vertreibt. Die GS Wohn- und Gewerbebau GmbH steuerte damit 2011 weitere 15 Millionen Umsatz bei. In diesem Jahr sollen es 20 Millionen werden. Dann wird auch der Komplex mit 223 Wohneinheiten für Studenten fertiggestellt sein, den Schenk derzeit nahe der Ohm-Hochschule in der Neubleiche erstellt. Fast 90 Prozent der vollständig eingerichteten Appartements mit Nasszelle und Küchenzeile seien verkauft, sagen die beiden Geschäftsführer. Das gelinge aber nur, wenn man „Extras“ biete, wie etwa den eigenen Hausmeister im Gebäude oder die „Flatrate“, die alle Nebenkosten vom Strom über das Wasser bis zum Internet einschließt.

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