"Invest in Bavaria" künftig auch in Nürnberg

16.6.2012, 00:00 Uhr

Demnach wird die Außenstelle im Gebäude der ehemaligen Landesgewerbeanstalt (LGA) am Gewerbemuseumsplatz angesiedelt. Dort hat bereits „Bayern Innovativ“ ihren Sitz. Die vom Freistaat 1995 gegründete GmbH ist spezialisiert auf Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Auf etwa 70 Kongressen, Foren, Treffen und Gemeinschaftsständen führe „Bayern Innovativ“ jedes Jahr rund 12000 Entscheider aus 40 Ländern zusammen. Als Ergebnis dieses Wissenstransfers entstehen laut „Bayern Innovativ“ pro Jahr über 1000 neue Kooperationen.

Dem Vernehmen nach gibt es im ehemaligen LGA-Gebäude geeignete Räumlichkeiten, um neben „Bayern Innovativ“ auch die Außenstelle von „Invest in Bavaria“ anzusiedeln.

„Invest in Bavaria“ bündelt Ansiedlungsanfragen von Unternehmen und sucht geeignete Standorte. Zuletzt hatte der Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU) als Sprecher der fränkischen Oberbürgermeister in der NZ Kritik an der Agentur geübt, weil allein ein Drittel der von ihr vermittelten Unternehmensansiedlungen auf Oberbayern entfielen. Balleis hatte deshalb bereits eine Außenstelle der Agentur in Franken gefordert.

„Ärger in Franken nicht immer zu Recht groß“

Die bayerische Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel bestätigte die Ansiedlung der Außenstelle in Nürnberg zwar nicht offiziell; der Ärger über die Agentur in Franken sei aber „nicht immer zu Recht“ groß. „Ich kann versichern, dass eine von uns bezahlte Ansiedlungsagentur nicht möchte, dass alles nach München und Oberbayern kommt“, erklärte die FDP-Politikerin aus Nürnberg weiter. „Die Probleme dort sind schon groß genug.“ An eine staatliche Ansiedlungsagentur würden sich in erster Linie große Firmen aus dem In- und Ausland wenden, für die nicht wichtig sei, ob der Standort in Nürnberg, Würzburg, Weiden oder München sei; für solche Unternehmen gehe es darum, ob der Standort in London, Paris oder eben München liege. München sei ein Standort, „der konkurrenzlos ist, auch wegen der vielen direkten internationalen Verbindungen des Flughafens“. Außerdem handele sich bei solchen Ansiedlungen oft um europäische Standorte von Unternehmen, in denen keine Produktionswertschöpfung stattfinde. Allerdings habe „Invest in Bavaria“ zuletzt zwei Unternehmen in Franken angesiedelt, davon eines in Coburg, außerdem einen italienischen Automobilzulieferer in Dinkelsbühl.
 

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