Mit Pfefferspray gegen den Papst

1.11.2012, 12:00 Uhr
Mit Pfefferspray gegen den Papst

© dapd

Grund hierfür ist eine Sünde in der Vergangenheit, für die die Seniorin päpstliche Privat-Absolution bekommen möchte. Doch die gebürtige Bayerin Marguerita hat auch noch andere Probleme. Tochter Marie (Annette Frier), eine ziemliche Spaßbremse, will sie ins Altersheim stecken. Dem entgeht sie durch die Flucht in die italienische Hauptstadt. Dort lebt nämlich die Enkelin.

Doch, oh Schreck, die ist gar kein sittsames Au-pair-Mädchen, sondern führt ein Lotterleben als Rockerbraut. Zu allem Überfluss erscheint auch noch ein ergrauter Latin-Lover (Giancarlo Giannini) auf der Bildfläche. Bald schon sitzt Oma Marguerita bei ihm als Sozius auf der Vespa.

Regisseur Tomy Wigand ist durch Komödien wie „Fußball ist unser Leben“ nicht gerade als Feingeist verschrien. Auch „Omamamia“ entpuppt sich als eher derb gestrickter Unfug. Die Story ist vorhersehbar, wirkt leicht unausgegoren und mäandert zwischen seichter Familientragödie und Komödie.

So muss Marguerita headbangen, bekommt eine Tätowierung auf die Brust und darf im Dirndl Schnitzel für die Südländer zubereiten. Marianne Sägebrecht zeigt demnach vollen Körpereinsatz, inklusive einer unabsichtlichen Pfefferspray-Attacke auf den Papst. Der „Zuckerbaby“-Star von 1985 befand sich ja eigentlich bereits im Ruhestand. Warum sie wegen eines Films wie „Omamamie“ noch mal vor die Kamera trat, bleibt ihr Geheimnis.

Doch völlig mies ist der Streifen auch wieder nicht. Das liegt auch an Giancarlo Giannini („Liebe und Anarchie“). Der Haudegen mimt den Filou mit Augenzwinkern und verführt den bayerischen Wonneproppen nach allen Regeln der Kunst. Nervig ist dagegen, dass die Handlung fortlaufend zwischen Kanada und Rom hin- und herspringt. Als Fernsehfilm wäre „Omamamia“ halbwegs okay, einen Kinobesuch sollte man sich gut überlegen. (CINECITTA, ADMIRAL; Erlangen: LAMM, CINESTAR)

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