Hammer-Angreifer im Jobcenter kam zuvor mit Pfefferspray

22.5.2013, 10:54 Uhr
Hammer-Angreifer im Jobcenter kam zuvor mit Pfefferspray

© dpa

Bereits Anfang 2010 habe der Mann einen Mitarbeiter der Arbeitsagentur mit Pfefferspray attackiert, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch in Leipzig. Der Täter sei dafür wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden und habe unter laufender Bewährung gestanden.  

Mit einem Hammer hatte der Mann im Jobcenter in Leipzig am Dienstag auf eine Mitarbeiterin eingeschlagen und sie dabei verletzt. Die 52-Jährige wurde nach Angaben eines Polizeisprechers bei dem Angriff am Kopf verwundet, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Der Täter sei am Dienstag von einem weiteren Besucher des Jobcenters gestoppt worden, sagte der Sprecher der Leipziger Arbeitsagentur, Hermann Leistner.

Der Täter hatte eigentlich Hausverbot, weil er früher schon Drohungen ausgestoßen habe, fügte Leistner hinzu. Normalerweise würden in solchen Fällen Sicherheitskräfte zu einem vereinbarten Gespräch hinzugezogen. Der Mann habe aber keinen Termin gehabt und sich am Sicherheitsdienst vorbeigeschlichen. Das Ausmaß der Brutalität sei erschreckend, sagte Leistner. Der Mann sei gekommen, um der Frau etwas anzutun. „Er hatte den Hammer mitgebracht, ist zu unserer Mitarbeiterin gegangen und hat auf sie eingeschlagen.“ Laut Polizei wurde der Angreifer vorläufig festgenommen. Nach der Hammerattacke ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordesgegen den Mann. Der 34-Jährige soll am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.

Übergriffe auf Behördenmitarbeiter gibt es immer wieder. Im September 2012 etwa war eine 32 Jahre alte Sachbearbeiterin im Jobcenter in Neuss in Nordrhein-Westfalen von einem Mann erstochen worden. Diese Bluttat löste bundesweit Entsetzen aus, vielerorts wurden die Sicherheitsmaßnahmen in den Behörden verschärft. Das Düsseldorfer Landgericht verurteilte den Täter im April 2013 wegen Mordes zu lebenslanger Haft.

1 Kommentar