Homophober CDU-Politiker verliert seine Ämter

15.6.2014, 18:13 Uhr
Homophober CDU-Politiker verliert seine Ämter

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Der rheinland-pfälzische Kommunalpolitiker Sven Heibel tritt nach seinen schwulenfeindlichen Aussagen aus der CDU aus. Der „Austritt ist eingegangen“, sagte die CDU-Kreisvorsitzende Gabi Wieland am Sonntag der dpa. Das formlose Schreiben sei in der Kreisstelle eingeworfen worden.

Dem Brief habe eine Mitteilung beigelegen, die Heibel auch auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht habe. Zu dem Schritt Heibels sagte Wieland nichts. Der Ortsbürgermeister von Herschbach im Westerwald war zunächst nicht zu erreichen. Er sehe sich zu dem Schritt gezwungen, „weil die CDU meine freie und eigene Meinungsäußerung nicht akzeptiert“, schrieb Heibel auf seiner Facebook-Seite. Er gesteht aber auch einen Fehler ein und entschuldigt sich.

Viele Politiker distanzieren sich

Heibel hatte auf Facebook die Frage aufgeworfen, ob die Abschaffung der Strafbarkeit von Homosexualität ein Grund zum Feiern sei – und dafür einen Sturm der Entrüstung geerntet. Die rheinland-pfälzische CDU distanzierte sich, die Junge Union (JU) wählte ihn aus dem Landesvorstand ab. Die CDU wollte ihm weitere Ämter auf kommunaler Ebene entziehen.

Beim Westerwaldkreis ist eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Heibel eingegangen, die nach Angaben eines Sprechers geprüft wird. Dabei gehe es um die Frage, ob er seine Äußerungen als Ortsbürgermeister von Herschbach (Oberwesterwald) oder als Privatmann veröffentlicht habe. Heibel ist allerdings bei der Kommunalwahl einem Herausforderer unterlegen und muss das Bürgermeisteramt demnächst ohnehin abgeben.

 

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