Rino Letizia übernimmt ab sofort Mögeldorfer Zweite

14.5.2013, 12:04 Uhr
Rino Letizia übernimmt ab sofort Mögeldorfer Zweite

© Fengler

Der Klassenerhalt war ursprünglich das Saisonziel bei der Spielvereinigung Mögeldorf 2000, aber ob der Aufsteiger aus dem Nürnberger Osten auch in der kommenden Saison wieder in der Kreisklasse antritt, ist noch nicht sicher. Die Mögeldorfer spielen nämlich eine unverhofft erfolgreiche Spielzeit und stehen auf dem zweiten Platz, der zur Aufstiegsrelegation reichen würde.

Eine irritierende Meldung gab es letzte Woche, als bekanntgegeben wurde, dass Mögeldorf und Norbert Eckert, der Trainer der zweiten Mannschaft, ab sofort getrennte Wege gehen werden. Fußball-Abteilungsleiter Ken Maisel erzählt von internen Problemen, will über den Ex-Coach aber kein schlechtes Wort verlieren.

Für die Nachfolge hat man eine interessante interne Lösung gefunden: Bis zum Saisonende steht Rino Letizia, also der Kapitän der ersten Mannschaft, als Trainer für das zweite Team zur Verfügung. Ab der kommenden Spielzeit soll der 37-Jährige dann als Spielertrainer des A-Klasse-Teams fungieren.

Eingefädelt hat das offenbar Letizias Noch-Trainer Marian Hrasche, der seinen Kapitän in einer neuen Funktion sehen will: „Es war mein Wunsch, dass er Trainer der zweiten Mannschaft wird. Für den Verein und für die Zusammenarbeit der ersten und zweiten Mannschaft ist es das Sinnvollste.“

Ursprünglich sollte Letizia in der ersten Mannschaft aktiv bleiben und das Traineramt der A-Jugend übernehmen, doch nun ist den Verantwortlichen ein neues Modell in den Sinn gekommen. „Da von der A-Jugend acht Männer rauskommen, übernehme ich lieber die zweite Mannschaft, praktisch als Unterbau für die erste Mannschaft. Eine U23, sozusagen“, sagt Letizia. Er scheint dafür der Richtige zu sein, denn „der Rino hat einen guten Draht zu den Jungs“, wie Abteilungsleiter Maisel feststellt.

Mit seiner Erfahrung soll Letizia den jungen Spielern also auf dem Platz weiterhelfen, und gleichzeitig ergibt sich für den Italiener, der bereits beim ATV Frankonia kurzzeitig als Spielertrainer aktiv war, die Chance, im Trainerbereich Fuß zu fassen. Denn einen Abschied vom Fußballbetrieb kann sich Letizia nicht vorstellen: „Dafür bin ich zu viel Fußballer.“

Als Spieler will der Kapitän aber noch den Aufstieg schaffen, und da gilt es, im Auswärtsspiel bei ASN Pfeil drei Punkte mitzunehmen. Dass Mögeldorf nach zwölf Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekommt, hilft da ungemein, denn Rino Letizia ist als sicherer Elfmeterschütze bekannt und verwandelt souverän zur Führung. Der Kapitän ist für alle Standards zuständig, die Laufarbeit überlässt er lieber jüngeren Spielern. Das führt dann auch mal dazu, dass Trainer Hrasche laut werden muss, weil Letizia sich nicht eifrig genug ins Pressing einschaltet. Doch da es bereits zur Pause 4:0 steht, kann sich Letizia weitgehend darauf beschränken, kluge Pässe zu spielen und seine Mannschaft zu dirigieren.

Zwei Fehlschüsse in 32 Jahren

So ähnlich, wenn auch eine Spielklasse tiefer, wird das wohl auch in der kommenden Saison aussehen, wenn er Spielertrainer ist. Bis dahin muss sich Letizia im Training zweiteilen, denn erste und zweite Mannschaft trainieren zwar gleichzeitig, aber getrennt. „Ich werde wahrscheinlich eine halbe Stunde mit der zweiten Mannschaft trainieren, aber konkret müssen wir das noch besprechen.“

Die nötige Unterstützung erhält Letizia bis zum Saisonende von den beiden Übungsleitern der A-Jugend, Ricardo Garcia und Hans-Joachim Klein, die in den restlichen Spielen an der Seitenlinie zuständig sind, während sich Letizia für seinen Einsatz in der ersten Mannschaft bereitmacht.

Seine künftigen Schützlinge sehen in der zweiten Halbzeit gegen Pfeil einen umsichtigen Kapitän, der selbst das fünfte Tor seiner Elf erzielt und kurz vor Schluss beim Stand von 8:1 noch einmal zum Elfmeter antritt — und vergibt. „Das war der zweite Elfmeter in 32 Jahren Fußball, den ich verschieße, und wieder der zweite in einem Spiel.“

Der erfahrene Kapitän will ab jetzt den zweiten Strafstoß jemand anderem überlassen. Man lernt ja nie aus.
 

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