Ferien beim 1. FC Nürnberg

Mykonos, Ostsee, Zimt: Hier gehen die FCN-Profis baden

7.6.2021, 04:55 Uhr
Zahlreiche Clubspieler zog es in der vierwöchigen Sommerpause in den Süden, in Buchten mit kristallklarem Wasser, in gediegene Hotels mit Infinity Pools oder an schöne Häfen.

Zahlreiche Clubspieler zog es in der vierwöchigen Sommerpause in den Süden, in Buchten mit kristallklarem Wasser, in gediegene Hotels mit Infinity Pools oder an schöne Häfen.

Es gibt wohl wenige Begriffe, deren Bedeutung im Fußballjargon sich gänzlich von jener im Rest des Lebens unterscheidet. "Baden gehen" ist ein solch rare Floskel, eine Aktivität, die Sportler lieber zwischen den Spielzeiten betreiben. Robin Hack badet in kristallklarem Kykladen-Wasser, Christian Mathenia in der Ostsee und Asger Sörensen? In Zimt. Warum? Weil er 25, Däne und unverheiratet ist. Und weil ein traditioneller Brauch in seinem Heimatland bei jener Gemengelage ein Zimtbad vorsieht. Während die einen Spieler des 1. FC Nürnberg sich in der brütend heißen Sonne bräunen (optische Entwicklung), die anderen ihre Muskeln stählen (physische Entwicklung) und wieder andere die Seele baumeln lassen (psychische Entwicklung), vollzieht Sörensen eine nominelle Entwicklung: von Grethleins Zigarrenbürschla zum Zimtburschen, oder wie man in Dänemark sagt, zum "kanelsvend".

Däne, 25 und unverheiratet: Asger Sörensen.

Däne, 25 und unverheiratet: Asger Sörensen. © Instagram/gustavkdahl

Und so steht er da nun, der Asger. Angekettet an den Pfahl eines Parkschildes auf dem Trottoir, umwickelt von weißem Klebeband, die Hände hinter dem Rücken. Vor einer Häuserreihe mit skandinavischer Backsteinfassade, vielen Fenstern und einer roten Tür. Seinen Körper zieren einzig eine schwarze Sportunterhose, eine Taucherbrille und FlipFlops – und eben haufenweise Zimt.

Ein kreativer und mutiger Cineast könnte an dieser Stelle nun folgenden Übergang inszenieren: Die Kamera zoomt aus der grotesken Szenerie in Nordjütland auf den Gehsteig, der rund um das zimtgetaufte Geburtstagskind kaum mehr als solcher zu erkennen ist. Anschließend löst sich kontinuierlich der Zoom aus dem erdtönigen Pulverberg, der nun nicht mehr eine Pfütze aus Zimt, sondern ein Meer aus Sand in der Wüste der arabischen Emirate darstellt.


Hecking und der Club sind schneller als der große Rest


Zu sehen ist nun nicht mehr der zimtgebadete Innenverteidiger im Norden Dänemarks, sondern der majestätisch auf den Dünen in Dubais Wüste posierende Stürmer Pascal Köpke. Ein "weicher Schnitt", wie man unter Fachleuten zu sagen pflegt, wechselt dann von Zimt zu Sand und springt zwei Ketten in der FCN-Formation und zwei Stunden nach vorne, 7.000 Kilometer in den Südosten und 20 Grad höher vom canehlgebadeten Innenverteidiger. Läuft der Übergang von der letzten Kette in die Sturmspitze in der kommenden Saison ähnlich flüssig, schnell und reibungslos, stehen die Chancen auf eine bessere sorgenfreie Saison tatsächlich nicht schlecht.

Die FCN-Spieler grüßen aus dem Urlaub in Nah und Fern per Social Media:

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