Jeep justiert den Compass neu

12.5.2021, 17:11 Uhr
Jeep justiert den Compass neu

© Hersteller

Cowboystiefel, Holzfällerhemden, robustes US-Flair – das ist es, was man gemeinhin mit der Marke Jeep assoziiert. Vom Chefdesigner Daniele Colonaci bis hin zum Manager Niccolò Biagioli haben bei der Vorstellung des gründlich modellgepflegten Jeep Compass aber vor allem italienische Namen das Wort. 2014 wurde die Kultmarke dem italo-amerikanischen Fiat-Chrysler-Konzern (FCA) zugeschlagen, der im Januar 2021 wiederum in der neu gegründeten Stellantis-Allianz mit PSA (unter anderem Peugeot, Citroën, Opel) aufgegangen ist.

Wichtig für die Marke

Auch produktionstechnisch kann sich der Compass auf italienische Wurzeln berufen, gebaut wird er im süditalienischen Melfi nahe Neapel. "Von fundamentaler Bedeutung für die Marke" sei er, wie Biagioli sagt, das 4,40 Meter lange Kompakt-SUV trägt europaweit über 40 Prozent der Jeep-Verkäufe, speziell in Deutschland ist der Compass das meistverkaufte Modell.

Der Technik hat sich Jeep bereits im vergangenen Jahr gewidmet, was jetzt passiert ist, betrifft hauptsächlich Exterieur und Interieur. Fundamental hat der Compass seinen Look nicht geändert, markanter gestaltet wurde vor allem die Frontpartie, aus der jetzt optional Voll-LED-Scheinwerfer leuchten.

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Neues Infotainment

Einsteigen, bitte: Im grundlegend umgekrempelten und ersichtlich hochwertigeren Interieur wird das Update schon weitaus deutlicher erkennbar. Raus mit dem alten Infotainment und der analogen Antike, rein mit Digitalisierung auf einer Ebene, die sich für ein Fahrzeug mit Premium-Ambitionen geziemt. Ein großflächiges und frei konfigurierbares TFT-Instrumentenfeld mit 26 Zentimetern Bilddurchmesser liefert somit die Fahrinfos, flankiert wird es von einem ebenfalls voluminösen, ausstattungsabhängig bis zu 25,6 Zentimeter großem Zentraltouchscreen, in dem das neue, reaktionsschnelle Infotainment Uconnect 5 wohnt.

Verbindung zum Smart Home

Dass sich via Android Auto und Apple CarPlay Smartphone-Inhalte auf einem Bildschirm spiegeln lassen, ist heute schon bei Kleinwagen Usus, im Compass funktioniert das aber ohne Kabelgeschlängel. Die Sprachsteuerung  merkt auf den forschen Zuruf "Hey Jeep" auf. Und dass Amazons Alexa mitfährt, bedeutet einerseits, dass sich über die "Home to Car"-Schnittstelle vom Sofa aus diverse Fahrzeugfunktionen überprüfen und ansteuern lassen – andererseits aber auch, dass von unterwegs (Stichwort Smart Home) Heizung oder Licht eingestellt werden können.

Keine Automatik für den Diesel

Antriebstechnisch verlässt sich der Compass zunächst auf ein Trio  vierzylindriger Verbrenner. An der Basis schafft ein 1,3-l-Benziner mit 96 kW/130 PS, den es ausschließlich in Kombination mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe gibt. Immer mit einem Sechsgang-Doppelkuppler verbandelt ist hingegen die leistungsstärkere Ausbaustufe mit 110 kW/150 PS. Der einzige Diesel im Programm, ein 96 kW/130 PS starker 1,6-l-Multijet, verzichtet leider auf den Komfort einer Automatik.

Ohne Stecker fährt heutzutage kaum ein SUV mehr dem Kunden unter die Augen; vom Jeep Compass gibt es gleich zwei Plug-in-Hybridvarianten, sie nennen sich jeweils 1,3l T4 PHEV und bringen es auf eine Systemleistung von 140 kW/190 PS beziehungsweise 177 kW/240 PS. Die elektrische Reichweite wird mit rund 50 Kilometern beziffert.

Jeep justiert den Compass neu

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Während die beiden Benziner und der Diesel über die Vorderräder angetrieben werden, bleibt es den PHEVs vorbehalten, die Fahne des Allradantriebs (4xe) hochzuhalten. Dies geschieht, indem der an der Hinterachse verbaute 44 kW/60 PS starke Elektromotor zusätzliche Antriebskräfte an die Hinterräder schickt.

Unterstützung vom Highway-Assist

Als Glanzstück unter den Assistenzsystemen rühmt Jeep den neuen und ab der zweiten Jahreshälfte erhältlichen Highway-Assist, der die Kompetenzen des Adaptivtempomats und des Spurverlassenswarners insofern bündelt, als er es dem Compass ermöglicht, einem vorausfahrenden Fahrzeug zu folgen und dabei Geschwindigkeit sowie Spurführung automatisch anzupassen.

Optional wird eine 360-Grad-Kamera geliefert, serienmäßig sind Verkehrszeichenerkennung, Adaptivtempomat, Müdigkeitserkennung sowie ein Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung an Bord.

Jeep justiert den Compass neu

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Eingepreist ist der Compass ab 28.000 Euro. Dafür gibt es die Basisvariante Sport, über der Longitude, Limited und S angesiedelt sind. Spezielle Voraussetzungen fürs Gelände bietet der Trailhawk, der sich ausschließlich des stärkeren Plug-in-Hybridantriebs bedient und ab 47.600 Euro kostet.  Und weil Jeep in diesem Jahr runden Geburtstag feiert, legt man die Extra-Ausgabe "80th Anniversary Edition" auf, die zu Preisen ab 38.500 Euro unter anderem 18-Zoll-Aluräder, mattgraue Farbgebung, Kunstleder-/Stoffbezüge, das Uconnect-5-System, Navi sowie den großen Touchscreen mitbringt.

Abschließend lässt es sich Jeep nicht nehmen, jenen Werbespot zu zeigen, der den Marktstart des neuen Compass begleitet. Ein Diner und der amerikanische Westen stellen die Kulisse, Policecars und indianische Native Americans das Personal. Ganz ohne US-Flair geht es denn doch nicht ab.

Ulla Ellmer

Jeep Compass:

Wann er kommt: Im Handel seit dem 10. April

Wen er ins Visier nimmt: Opel Grandland X, Peugeot 3008, Seat Ateca, Renault Kadjar, Audi Q3, BMW X1 etc.

Was ihn antreibt: 1,3-l-Vierzylinder-Benziner mit 96 kW/130 PS und 110 kW/150 PS. 1,6-l-Vierzylinder-Diesel mit 96 kW/130 PS. Plug-in-Hybride mit 140 kW/190 PS und 177 kW/240 PS Systemleistung.

Was er kostet: Ab 28.000 Euro