Bürgermeister braucht keine Aufwärmphase

Andreas Buckreus hat auf dem Chefsessel Platz genommen

18.10.2021, 06:00 Uhr
Ab heute übernimmt Andreas Buckreus das Steuer im Rother Rathaus. Sein Terminkalender ist bereits gefüllt: Am Montag geht es frühmorgens mit den ersten Besprechungen los.   

© Marco Frömter, NN Ab heute übernimmt Andreas Buckreus das Steuer im Rother Rathaus. Sein Terminkalender ist bereits gefüllt: Am Montag geht es frühmorgens mit den ersten Besprechungen los.  

Ende vergangener Woche gab Bundeswahlleiter Dr. Georg Thiel um die Mittagszeit das endgültige Ergebnis der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag amtlich bekannt. Somit erloschen die Rechte und Pflichten von Ralph Edelhäußer als Rother Bürgermeister, der nun offiziell den Bundeswahlkreis Roth in Berlin vertreten wird.

Die Amtsgeschäfte im Rathaus bleiben bis zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl im Januar allerdings nicht unerledigt: Andreas Buckreus hat das Zepter im Rother Rathaus übernommen. Sein Terminkalender ist bereits gefüllt: „Heute geht es frühmorgens mit den ersten Besprechungen los.“

Auf die bevorstehenden Monate freut sich Buckreus jedenfalls. „Ich fühle mich in dieser Aufgabe keinesfalls ins kalte Wasser geworfen.“ Im Gegenteil: Durch seine Erfahrungen als 2. Bürgermeister und Stadtrat sei er bestens über die aktuellen Themen der Kommunalpolitik informiert.
Auch das Arbeiten und die Abläufe in einer Behörde sind für den Polizeibeamten „keine neuen Welten“, wie er sagt. Nicht zuletzt kennt er die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus persönlich. Auch zu den „Vorzimmerdamen“ besteht, so der amtierende Rathaus-Chef, ein sehr kollegiales und gutes Verhältnis.

"Ich kann sofort in die Vollen gehen"

Eine Aufwärmphase braucht Buckreus deshalb nicht: „Ich kann sofort in die Vollen gehen. Ich freue mich auf die Aufgabe und sehe keine Probleme auf uns zukommen.“ Um entsprechend gerüstet ans Werk zu gehen, hat er bereits Anfang Oktober sprichwörtlich die „Uniform an den Nagel“ gehängt – sprichtwörtlich, weil er diese seit Jahren nicht mehr getragen hat: Zuletzt leistete Buckreus als Zivilermittler Dienst bei der Rother Polizei.

Nicht selten arbeitete er im Schichtdienst: „Eine gute Voraussetzung für einen gefühlten 24-Stunden-Dienst als Bürgermeister“, erklärt er schmunzelnd.

Oberstes Ziel sei für ihn, Verwaltungsbetrieb und Tagesgeschäft nun am Laufen zu halten. Ab November plant der 38-Jährige, auch Bürgersprechstunden anzubieten. „Ich werde sämtliche Aufgaben des Bürgermeisters wahrnehmen, die auf mich zukommen“, so sein Versprechen. Dabei denkt er an Sitzungen, Besuche bei Vereinen und nicht zuletzt das „Repräsentieren der Stadt nach außen“. Letzteres kann er bereits nächste Woche in die Realität umsetzen: Ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks hat sich angemeldet, um hinter die Kulissen im Rathaus zu blicken.

In letzter Zeit absolvierte Buckreus im Vorfeld etliche Treffen mit beispielsweise in Roth ansässigen Betrieben. „Ich habe viele Inspirationen mitgenommen. Der Umgang mit der Stadt Roth und die Kommunikation sind gut. Es war sehr interessant, die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der Unternehmen zu erfahren. Das ist wichtig für unsere Stadtplanung und -entwicklung.“

Noch tiefer eintauchen

Das Rad will Buckreus indes nicht neu erfinden. Die bevorstehende Zeit beabsichtigt er dahingehend zu nutzen, „noch tiefer in das Routinegeschäft einzutauchen“. Erst dann will er über Optimierungen und Anpassungen nachdenken. Dies sei mit seinen Mitarbeiterinnen im Vorzimmer auch so abgestimmt. „Ich möchte mich selbstverständlich als Bürgermeister bewähren.“ Schließlich hat er vor, nach den Wahlen weiterhin auf dem „Chef-Sessel“ im Rathaus Platz zu nehmen.
Buckreus ist sich dessen bewusst, dass er bis dahin ordentlich gefordert ist und auch das Privatleben Einschnitte erleiden werde: „Meine Familie unterstützt mich in allen Belangen. Auch von der Rother SPD spüre ich Rückenwind.“ Die „Ochsentour“ für den Wahlkampf sei bereits „eingetütet“: „Es kann losgehen.“

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