Ansbach weiter mit dem VfL Treuchtlingen in der Liga

ANSBACH - Der Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB ist für die Ansbacher Basketballer jäh geplatzt: Die hapa-Korbjäger können die immensen Forderungen für einen Lizenzantrag nicht erfüllen, verzichten auf den möglichen Aufstieg und treten auch in der nächsten Spielzeit in der 1. Regionalliga Südost an, die sie beim abrupten Saison-Abbruch Mitte März angeführt hatten. Es wird also weiter zum Derby gegen den VfL Treuchtlingen kommen, der ebenfalls für die 1. Regio gemeldet hat.

Die ehrenamtlichen Funktionäre der "Piranhas" Ansbach kritisieren einem Bericht der Fränkischen Landeszeitung zufolge in erster Linie die "horrenden Forderungen" der Geschäftsführung 2. Bundesliga GmbH. Deshalb haben sie auch bis zum Abgabeschluss keine Unterlagen eingereicht. So hätte etwa jeder Verein bei seinem Lizenzantrag nachweisen müssen, drei hauptamtliche Personen einzustellen – einen Angestellten mit 35 Wochenstunden, die zwei anderen mit je 20. Insgesamt beläuft sich der Saisonetat, den die Vereine in der ProB nachweisen müssen, auf 150 000 Euro. "Und in dieser Summe sind noch keine Gehälter oder Aufwandsentschädigungen für Spieler enthalten", sagte Basketball-Abteilungsleiter Jürgen Schlecht gegenüber der FLZ.

Keine "normale Zeiten"

Damit nicht genug: Alleine für den Antrag auf Lizenzerteilung hätten die Ansbacher 3000 Euro berappen müssen – als Bearbeitungsgebühr sozusagen, die im Falle einer Lizenzablehnung ebenso nicht mehr zurückerstattet worden wäre wie bei einer Zusage. In "normalen Zeiten", also ohne den coronabedingten wirtschaftlichen Abschwung auch der regionalen Geschäftswelt, hätten die Piranhas-Funktionäre wohl alles unternommen, ihrem Team den sportlich verdienten Aufstieg zu ermöglichen.

"Wir hätten den Etat auf Kante genäht. Da tut sich immer ein Hintertürchen auf. Es sind aber keine normalen Zeiten und deshalb können wir auch nicht zu unseren Sponsoren hingehen und sagen, so: Jetzt stockt mal bitte schön unseren Etat um weitere Tausende von Euros auf. Wir wären schon froh, wenn diese uns wie bisher unterstützen würden", so Schlecht, der damit wieder den Bogen zum Konstrukt 2. Bundesliga, der die ProA und ProB angehören, schlägt: "Was uns am meisten stört ist, dass sich die GmbH um keinen Millimeter bewegt hat."

© Foto: Uwe Mühling

Somit müssen die Ansbacher Basketballer der 3. Liga adieu sagen. Und stehen auch ohne Titel da. Nachdem die Tabellen beim Saisonabbruch eingefroren wurden, gibt es auch keine offiziellen Meister und Ansbach hat keinen direkten Anspruch auf den ProB-Aufstieg. Dementsprechend groß ist auch die Enttäuschung bei Trainer Martin Ides und seiner Mannschaft. Offen ist zudem, ob der beste Regionalliga-Spieler der vergangenen Saison auch in der neuen Runde wieder zur Verfügung stehen wird: US-Profi Tylik Evans (im Schnitt 26,9 Punkte und 6,9 Assists pro Spiel) ist gleich zu Beginn der Corona-Krise in seine amerikanische Heimat zurückgekehrt.