Auch in Weißenburg und Umgebung: Sport-Comeback mit Stufenplan

5.3.2021, 15:55 Uhr
Auch in Weißenburg und Umgebung: Sport-Comeback mit Stufenplan

© Foto: Uwe Mühling

Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100, so ist Individualsport im Freien ab Montag, 8. März, mit bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt, heißt es in dem jüngsten Beschluss. Fällt der Wert unter 50, dürfen im Freien bis zu zehn Menschen gemeinsam trainieren – allerdings nur in kontaktfreien Sportarten. Bleibt er 14 Tage lang stabil bei unter 50 Neuinfektionen pro Woche, sind auch Kontaktsport im Außenbereich und kontaktfreier Sport im Innenbereich erlaubt. Das würde zum Beispiel gemeinsames Fußballtraining oder eine Wiedereröffnung der arg gebeutelten Fitnessstudios in Weißenburg und Umgebung ab dem 22. März erlauben. In der nächsten Stufe soll dann der Kontaktsport innen folgen. Teilweise sollen auch Corona-Tests helfen.

Im Gebiet Weißenburg-Gunzenhausen war die Inzidenz zuletzt konstant unter 35. Was wiederum bedeutet, dass ab dem kommenden Montag sportlich einiges möglich ist. Auch wenn zunächst so manche Präzisierung noch fehlte, können im Normalfall Radfahrer und Läufergruppen unter Einhaltung der Vorgaben wieder draußen und in (kleinen) Gruppen trainieren. Dem Golfsport und dem Tennis steht ebenfalls nichts mehr im Wege. Gerade aus diesen Bereichen hatte es voriges Jahr beim ersten Lockdown viel Kritik gegeben, weil hier im Freien und mit ausreichend Abstand einem sportlichen Hobby nachgegangen werden kann.

Saisonstart beim Golfclub

Der Golfclub Zollmühle startete 2020 zwei Monate verspätet und unter zahlreichen Auflagen in die Saison, durfte aber im zweiten Lockdown noch bis Dezember öffnen. Dann kam auch hier ein Verbot. Der gewohnte Winterspielbetrieb fiel flach, wäre aufgrund der Witterung aber ohnehin nicht allzu oft möglich gewesen. Zuletzt war das Frühlingswetter allerdings "schon sehr verlockend", wie Sonja Eineder von der Golfanlage im Rezatgrund sagt. Sie und die ganze Familie Eineder/Müller sind nach dem "dramatischen letzten Jahr nun richtig froh", dass es von der Politik grünes Licht für die Wiedereröffnung am 8. März gibt.

Der Golfclub wird nach den Vorbereitungen der vergangenen Tage sowie am Wochenende auch gleich am erstmöglichen Tag öffnen und loslegen. Die damit verbundenen Auflagen lassen sich nach den Erfahrungen des Vorjahres relativ problemfrei handhaben, und obendrein gibt es auch die Perspektive, dass bei stabiler Inzidenz die Außengastronomie und damit auch der Zollmühle-Biergarten wieder öffnen dürfte (frühestens ab 22. März).

Auch in Weißenburg und Umgebung: Sport-Comeback mit Stufenplan

© Foto: Uwe Mühling

Im Tennissport herrscht ebenfalls Erleichterung. Zwar würde man aktuell noch gerne in der Halle spielen (was nicht erlaubt ist), und die Freianlagen sind in den meisten Fällen noch nicht hergerichtet. Grundsätzlich ist man aber froh, dass der Trainings- und Spielbetrieb im Tennis in Aussicht steht. "Wir haben in den vergangenen Jahren erfahrungsgemäß Mitte April draußen angefangen", berichtet Gustav Albrecht, der Vorsitzende des Weißenburger Tennisclubs (WTC). Vorher werden im Normalfall ab Ende März nach den letzten Frosttagen die Plätze entsprechend hergerichtet. Bleibt es bei den jetzigen Regelungen und Inzidenzen, dann könnte der WTC ebenso wie die anderen Tennisclubs der Region im gewohnten Rahmen draußen starten.

Kontakt- und Hallensport müssen warten

Anders sieht es für Kontakt- und Hallensportarten aus. Sie müssen sich noch eine Weile gedulden. Handball, Volleyball, Schützen oder Tischtennis haben bereits die Saison abgebrochen, würden aber zumindest den Trainingsbetrieb gerne wieder aufnehmen. Im Fußball ist der Plan nach wie vor, die mehrfach unterbrochene Corona-Saison 2019/2021 im Frühjahr zu Ende zu spielen.

Beim Fußball ist noch vieles ungeklärt. Als Kontaktsport muss man aber wohl bis 22. März warten, der Nachwuchs darf womöglich früher ran.

Beim Fußball ist noch vieles ungeklärt. Als Kontaktsport muss man aber wohl bis 22. März warten, der Nachwuchs darf womöglich früher ran. © Foto: Uwe Mühling

Das Zeitfenster dafür wird aber immer kleiner, je länger die Kicker auf den Re-Start warten müssen. Von daher hat sich auch der Bayerische Fußball-Verband (BFV) dafür eingesetzt, "bei der Umsetzung der Maßnahmen zeitnah verständliche und praxisnahe Vorgaben zu verabschieden", und fordert: "Die Verantwortlichen in der Landesregierung dürfen unsere Vereine jetzt nicht im Regen stehen lassen, sondern müssen klar und unmissverständlich formulieren, was in welcher Form für das Fußballtraining fortan erlaubt ist", wird BFV-Präsident Rainer Koch in einer Pressemitteilung zitiert.

Kritik kommt vom Amateurfußball

Der aktuelle Informationsstand lasse zu viele Fragen unbeantwortet, Details einer neuen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung seien nicht bekannt. Es sei auch offen, ob beispielsweise kontaktloses Fußballtraining erlaubt ist oder welche Inzidenzen bei Lockerungen gelten: die gesamtbayerische Zahl, die in den einzelnen Regierungsbezirken oder in Städten und Landkreisen? Der Fußball-Verband mahnt auch an, dass es in puncto Hygienekonzepte, die der Verband vergangenes Jahr mit seinen Vereinen und mit großem Aufwand umgesetzt habe, "dringend Antworten braucht".

Ungeachtet der Kritik ist der BFV froh über grundsätzliche Öffnungsschritte. Er begrüßt auch, dass gemäß dem Bund-Länder-Beschluss die Lockerungen im Bereich des organisierten Sports insbesondere Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre betreffen. Für sie soll ab kommendem Montag bei entsprechender Inzidenzzahl wieder Training in Gruppen bis 20 Personen möglich sein. Insgesamt spricht der Verband aber von "leider nur überraschend kleine Schritten" in Richtung des gewohnten Fußballs. Und für diese Schritte fehlen aus seiner Sicht aktuell auch klare Regelungen für die Praxis.

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