B14: Total-Sperre nach Rohrbruch aufgehoben

21.10.2012, 19:16 Uhr
B14: Total-Sperre nach Rohrbruch aufgehoben

© Sky-Picture/Steffen Kreß

Die genau 100 Jahre alte Leitung hat einen Durchmesser von fast einem Meter, entsprechend viel Wasser trat an der Leckstelle einige hundert Meter vor Rückersdorf aus. Tausende Liter unter kräftigem Druck stehendes Wasser hoben zunächst die Teerdecke auf der gesamten Breite der B14 einen halben Meter in die Höhe und spudelten dann zu beiden Seiten der Fahrbahn heraus. Dabei wurden Sand und Schotter aus dem Unterbau herausgespült. Über den tieferliegenden Radweg strömten die Fluten in die Pegnitzwiesen, wo sie schnell ein kleinen See bildete.

Gegen 14.30 Uhr am Samstagnachmittag sperrten deshalb Polizei und Feuerwehr die B14 zwischen Rückersdorf und Behringsdorf für den gesamten Verkehr. Zu groß ist die Gefahr, dass durch die Ausspülung die Fahrbahn einbrechen kann. Kurzfristig gesperrt wurde auch der Radweg, um eine Gefährdung für Fußgänger und Radler auszuschließen.

Notfallsperrung durch Feuerwehr

B14: Total-Sperre nach Rohrbruch aufgehoben

© Sky-Picture/Steffen Kreß

Ein Einsatzteam des Nürnberger Wasserversorgers N-ergie konnte nach etwa einer Stunde den Leitungsabschnitt zwischen Rückersdorf und Nürnberg vom Druck entlasten, indem Wasser abgelassen wurde. Schon vorher hatten die vor Jahren installierten Notfallschieber reagiert und das Teilstück abgeriegelt, so dass eben nicht endlose Wassermassen, wie vor 20 Jahren einmal mitten in Lauf aus dem Leck strömten und kubikmeter- weise das Erdreich davonspülte.

Nach der Notfallstraßensperrung durch die Feuerwehren in Rückersdorf und Behringersdorf, hat am Spätnachmittag das Straßenbauamt die Bundesstraße offiziell über das Wochenende abgeriegelt. Mit der Auflage für die Baufirma, dass am Montagmorgen die Straße für Pendler einspurig Richtung Nürnberg wieder befahrbar sein muss. „Was wir wohl auch schaffen“, so der diensthabende N-ergie-Ingenieur Otto Ise und „Straba“-Polier Willi Aschinger.

Am Samstagabend gegen 18 Uhr rückten die ersten Baumaschinen an und noch im Laufe der Nacht wurde die Leitung frei gelegt. Am Sonntagmorgen konnte man in der omnibusgroßen Baugrube dann das Malheur erkennen. Ein fast vier Meter langer Riss zog sich oben fast über die ganze Länge des Gussrohres.

Ein sehr seltenes Phänomen wie Otto Ise sagt, der die Rannaleitung seit über 20 Jahren kennt. Lecks in der alten Leitung, „die ganz hervorragend in Schuss ist und noch Generationen aushält“, seien selten. Und wenn etwas passiere, dann meist in Ortsdurchfahrten wie in den 80er und 90er Jahren in Lauf oder erst 2011 in Alfalter. Die Wasserversorgung für Nürnberg, an der die Rannaleitung einen Anteil von rund 40 Prozent hat, sei dabei nicht gefährdet, wie Ise sagt. Die Förderung aus anderen Quellen werde einfach für eine Weile erhöht. In den letzten Wochen war die Rannaleitung sowieso nicht in Betrieb, weil in Behringersdorf ein Teilstück ausgetauscht wurde. Beim Wiederbefüllen sei es dann passiert, die Druckänderung habe wohl die Rissbildung unterstützt.

Die Tiefbau-Arbeiter im Team von Willi Aschinger werden heute im Laufe des Tages das defekte Rohrstück herausschneiden und durch ein mit Beton ausgemanteltes Stahlrohr ersetzen, Ersatzteile liegen immer bereit. Das alte Gussrohr soll dann von der LGA untersucht werden, um so möglicherweise der Ursache der Rissbildung auf die Spur zu kommen.

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