Bayern liegt weit vorn: Immer mehr Ladepunkte für Elektroautos

10.1.2020, 11:39 Uhr
E-Autos sollen bald den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Doch wo können die Fahrer ihre Fahrzeuge auftanken? Ein Blick in neue Daten gibt interessante Einblicke.

© Julian Stratenschulte, dpa E-Autos sollen bald den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Doch wo können die Fahrer ihre Fahrzeuge auftanken? Ein Blick in neue Daten gibt interessante Einblicke.

In Deutschland gibt es deutliche Fortschritte beim Aufbau von Ladepunkten für Elektroautos – aber noch große regionale Unterschiede. Während in Großstädten und Ballungsräumen inzwischen vergleichsweise viele Ladestationen zu finden sind, bestehen auf dem Land noch viele "weiße Flecken". Das geht aus einer Auswertung des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hervor, die der Deutschen Presse-Agentur und der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Der Verband sieht insgesamt eine "Dynamik" beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Doppelt so viele Ladepunkte

Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit mit Stand Ende 2019 rund 24.000 öffentliche Ladepunkte – das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ladepunkte befinden sich hauptsächlich an Straßen, vor Supermärkten, in Parkhäusern, bei Hotels und anderen öffentlich zugänglichen Orten. 80 Prozent der Ladevorgänge würden zuhause oder am Arbeitsplatz stattfinden. "Umso wichtiger ist es, dass im privaten Bereich jetzt endlich die Hürden für den Aufbau von Ladeinfrastruktur abgebaut werden. Das sollte sich die Politik weit oben auf ihre Agenda für das neue Jahr setzen", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae.

Freistaat ist Spitzenreiter

Bayern bietet den Fahrern von Elektroautos mit Abstand die meisten öffentlichen Ladepunkte: 5656, fast jeder vierte, steht im Freistaat. In Baden-Württemberg stehen fast 4100 Ladesäulen, Platz Drei belegt Nordrhein-Westfalen mit knapp 3900. Schlusslicht ist Bremen mit 120 Ladepunkten. Im bundesweiten Städtevergleich steht München am besten da: Mit 1103 Ladepunkten hat die bayerische Landeshauptstadt im Dezember den weit größeren Stadtstaat Hamburg mit 1070 Ladepunkten überholt, erst auf Platz drei folgt Berlin mit 974 Ladepunkten. Unter den deutschen Top Ten ist auch Regensburg mit 202 Ladepunkten.

In der Metropolregion stehen an über 340 Ladestationen rund 680 Ladepunkte für E-Autos bereit. Die gelb markierten Stellen zeigen die meisten Ladestationen an. Außerhalb der Städte (blaue Punkte), wird das Angebot dünner.

In der Metropolregion stehen an über 340 Ladestationen rund 680 Ladepunkte für E-Autos bereit. Die gelb markierten Stellen zeigen die meisten Ladestationen an. Außerhalb der Städte (blaue Punkte), wird das Angebot dünner. © ladesaeulenregister.de / Google Maps

Die Metropolregion Nürnberg ist ebenfalls sehr gut ausgestattet, laut Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur gibt es rund 680 Ladepunkte an über 340 Ladestationen in der Region. Im Nürnberger Stadtgebiet kann man an 104 öffentlichen Ladepunkten sein E-Auto auftanken, auch in Fürth, Erlangen, Neumarkt und Forchheim gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine ausführliche Karte mit allen Ladesäulen finden Sie unter diesem Link.

E-Autos sollen Durchbruch schaffen

In Bayern waren laut Kraftfahrtbundesamt im Oktober 2019 rund 47.000 Plug-in-Hybride und Stromer zugelassen. Mitte Dezember sagte Wirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) beim Spitzentreffen von Bundesregierung und Energiewirtschaft: "Unser Ziel ist, dass bald niemand in Deutschland noch sagt: 'Ich kaufe mir kein E-Auto, weil ich nicht weiß, wie und wo ich es laden soll'."

In den kommenden Jahren sollen E-Autos den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen, damit die Autobauer die strengen Klimavorgaben der EU einhalten können. Die Elektromobilität spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, mit dem die Klimaziele 2030 vor allem im Verkehr erreicht werden sollen. Ein flächendeckendes Ladenetz gilt dabei als eine Voraussetzung für den Durchbruch von E-Autos auf dem Massenmarkt.

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